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Anti-inflammatorische Therapie an der Augenoberfläche – Erfahrungen aus der GVHD-Sprechstunde
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Veröffentlicht: | 2. Dezember 2016 |
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Hintergrund: Die Graft-versus-host-Erkrankung (GVHD) stellt eine schwere, immunvermittelte Systemerkrankung nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation dar, die immer häufiger bei Leukämien und anderen Erkrankungen des blutbildenden Systems eingesetzt wird. Eine Beteiligung der Augen tritt häufig auf und geht oft mit einer schweren Augenoberflächenerkrankung einher. Bei der okulären GVHD kommt es durch die Beteiligung von Tränendrüse, Lidern, Bindehaut und Hornhaut nicht nur zu einer schweren Benetzungsstörung, sondern typischerweise auch zu einer persistierenden Entzündung der Augenoberfläche.
Methoden: Patienten mit okulärer GVHD werden an der Charité im Rahmen einer Spezialsprechstunde in enger Kooperation mit der Hämato-Onkologie betreut. Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten der anti-inflammatorischen Therapie an der Augenoberfläche am Beispiel der okulären GVHD. Anwendungsbeispiele und Erfahrungen u.a. mit der topischen Ciclosporin-Therapie.
Ergebnisse: Neben topischen Steroiden für die Kurzzeit-Therapie sind u.a. Ciclosporin-haltige Präparate für die Therapie der okulären GVHD wesentlich. Diese gehen jedoch mit einer erhöhten Rate an Unverträglichkeiten einher, so dass die Therapieeinstellung in einigen Fällen langwierig ist.
Schlussfolgerung: Eine spezielle anti-inflammatorische Therapie am Auge ist bei der okulären GVHD essentiell, da diese häufig mit einer persistierenden entzündlichen Aktivität einhergeht. Die topische Therapie mit Ciclosporin-haltigen Augentropfen stellt hierbei eine wichtige Komponente der langfristigen Therapie dar.