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Quantifizierung der Oberflächenveränderungen bei epiretinaler Gliose
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Veröffentlicht: | 2. Dezember 2016 |
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Hintergrund: Bei der epiretinalen Gliose kommt es zu deutlichen Veränderung der Netzhautoberfläche. In einer prospektiven klinischen Untersuchung wurden die Fundusaufnahmen mittels konfokaler Scanning-Laser-Ophthalmoskopie (cSLO) ausgewertet.
Methoden: 32 konsekutive Patienten (Alter 75±8 Jahre) mit einer epiretinalen Gliose am betroffenen Auge und einem Normalbefund am Partnerauge wurden im Rahmen der klinischen Abklärung eingeschlossen. Die Untersuchungen der Netzhautoberfläche erfolgten mit einem cSLO-Gerät (Spectralis Multicolor, Heidelberg Engineering). Die inneren Netzhautschichten wurden mit der Bildoption „green-blue-enhanced“ hervorgehoben. Zur Quantifizierung der Netzhautbefunde wurde ein planimetrisches Bildanalyseprogramm (POCOman) eingesetzt. Die verschiedenen Netzhautbereiche wurden von 2 unabhängigen Untersuchern nach Schweregrad (von 0 bis 3) eingestuft und daraus wurde ein Schweregradindex über die gesamte zentrale Netzhautoberfläche berechnet. Intraindividuell wurden der Visus, die zentrale Netzhautdicke im SD-OCT und der Schweregradindex analysiert.
Ergebnisse: Im intraindividuellen Vergleich war der mittlere dezimale Visus 0,55±0,25 am betroffenen Auge deutlich niedriger (P<0,01) als 0,85±0,17 am gesunden Auge. Im SD-OCT zeigte sich eine signifikante Zunahme (P<0,01) der zentralen Netzhautdicke durch die Gliose auf durchschnittlich 456±165 µm gegenüber 246±43 µm am Partnerauge. Auch der Schweregradindex war mit 1,21±0,36 deutlich höher (P<0,01) gegenüber 0,32±0,38 am gesunden Auge. Es gab eine gute intra- und interindividuelle Reproduzierbarkeit der Schweregradsindex-Bestimmungen bei der planimetrischen Bildanalyse.
Schlussfolgerung: Das Multicolor-SD-OCT ermöglicht die genaue Darstellung der Veränderungen, die durch eine epiretinale Gliose an der Netzhautoberfläche entstehen. Die planimetrische Bestimmung des Schweregrads könnte die weitere Differenzierung dieses Krankheitsbildes unterstützen.