gms | German Medical Science

Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2023

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

01. - 02.12.2023, Berlin

Erfahrungen als Volunteer bei dem Gesundheitsprogramm ‚Opening Eyes‘ der Special Olympics World Games in Berlin 2023

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Udo Hennighausen - Hamburg

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2023. Berlin, 01.-02.12.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23bbag02

doi: 10.3205/23bbag02, urn:nbn:de:0183-23bbag020

Veröffentlicht: 22. November 2023

© 2023 Hennighausen.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: In diesem Jahr fanden die Special Olympic World Games – Olympische Spiele für Athletinnen und Athleten mit intellektueller Beeinträchtigung – in Berlin in der Zeit vom 17. bis 25. Juni statt. Das begleitende Gesundheitsprogramm Healthy Athletes enthielt auch das Programm Opening Eyes, das Angebot eines augenoptisch-optometrisch-ophthalmologischen Screenings für die Athletinnen und Athleten.

Methoden: Das Screening soll erklärt und über die Ergebnisse soll berichtet werden.

Ergebnisse: In einem Parkour des Sehens bot ein Team von Volunteers (freiwillig Helfenden) – aus Augenheilkunde, Optometrie, Augenoptik und aus dem sozialen Bereich – ein umfassendes Screening an: Dieses enthielt Erhebung der Anamnese, Visus, Cover-Test, Farbensehen, Stereopsis, Autorefraktion, Non-Contact- oder Eye-Care-Tonometrie und abschließend die augenärztliche Untersuchung des Vorderabschnittes und des zentralen Fundus an der Spaltlampe, bei Bedarf ergänzt durch die Optos-UWF-Bildgebung. Insgesamt 2.938 Athletinnen und Athleten und insgesamt 249 Volunteers nahmen im Laufe von acht Tagen an diesem Programm teil. Die Untersuchten erhielten abschließend eine Empfehlung für etwaige weitergehende Maßnahmen, insgesamt 1.507 Brillen wurden bestimmt, kostenlos angefertigt und innerhalb von zwei Tagen abgegeben. Die bei der abschließenden augenärztlichen Untersuchung gefundenen Veränderungen waren der Mehrzahl der Untersuchten bereits bekannt, auffallend war das Vorhandensein von Linsentrübungen bei Sportlern aus Afrika. Auch eine sehr seltene Variante, ein Auge mit brauner, das andere mit hellblauer Iris, aber ohne erkennbare Pathologie, vermutlich ein Mosaik-Syndrom, wurde dokumentiert.

Schlussfolgerung: Das etablierte Gesundheitsprogramm Opening Eyes im Rahmen der Special Olympics war ein Gewinn für beide Seiten: Mitbürger und Mitbürgerinnen mit intellektueller Beeinträchtigung, nicht wenige trugen die Genvariation Trisomie 21, gewannen durch den Sport an Lebensqualität und erhielten zusätzlich ein niederschwelliges Gesundheitsangebot für besseres Sehen. Stolz auf die erreichte Leistung trugen sie die erkämpften Medaillen und traten so aus dem Schatten der Betreuung heraus, als sie ihr Sehen überprüfen ließen. Für die Volunteers war dieses eine Erfahrung der Inklusion, die im Praxisalltag in dieser Intensität nicht unbedingt gegeben ist.