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Verbesserung des Messerfolgs optischer Biometer bei dichter Katarakt: Vergleich zwischen zwei Swept-source-OCT-Geräten
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Veröffentlicht: | 22. November 2023 |
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Hintergrund: Optische Biometer haben die Achsenlängenmessung optimiert. Allerdings muss bei dichter Linsentrübung weiterhin auf den Ultraschall-A-Scan zurückgegriffen werden. Swept-Source(SS)-OCT-Biometer haben den Messerfolg der optischen Biometer zuletzt erhöht. Das SS-OCT-ARGOS-Biometer (Alcon Inc.) verspricht aufgrund der ‚enhanced retinal visualization‘(ERV)-Technologie eine weitere Steigerung des AL-Messerfolges bei dichter Katarakt. Wir verglichen die Messerfolgsrate des ARGOS-Biometers mit dem SS-OCT-basierten IOL-Master 700 bei Augen mit sehr dichter Katarakt.
Methoden: In die prospektive und kontrollierte Studie wurden 44 präoperative Augen mit dichter Katarakt entsprechend LOCS-III-Skala ≥N0NC5, ≥C5 oder ≥P5 eingeschlossen. Die Trübung wurde zusätzlich mit dem PNS-Wert der Pentacam quantifiziert. Die Biometriemessungen der beiden Geräte erfolgten in randomisierter Reihenfolge. Die Messerfolgsrate, die biometrischen Messparameter und die IOL-Kalkulation beider Geräte wurden erfasst. Die IOL-Auswahl (Acrysof SN60AT, Alcon) erfolgte, falls erfolgreich, entsprechend der Kalkulation des IOL-Masters (Barrett U2). In den anderen Fällen entsprechend der Kalkulation des Argos-Biometers oder bei Versagen beider optischen Messungen auf Grundlage einer Ultraschall-A-Scan-Messung (eye cubed, Ellex). Sechs Wochen postoperativ wurden die refraktiven Ergebnisse erhoben. Die Fallzahl-Berechnung basierte auf dem McNemar-Test für korrelierte Proportionen.
Ergebnisse: Bei 21 Augen war der präoperative Visus Fingerzählen oder schlechter. Bei 17 Patienten musste die Katarakt-Operation als Kernexpression durchgeführt werden. Das Argos-Biometer hatte mit 90%. eine signifikant bessere Messerfolgsrate als der IOL-Master mit 62,5%, McNemar-Test, p=0,005. Das Argos-Biometer war erfolgreicher bei dichter Kern- und Kortex-Trübung und bei einem höheren PNS-Wert. Der Unterschied bei subkapsulären Trübungen war nicht signifikant. Die von beiden Biometern gemessene Achsenlänge unterschied sich nicht signifikant, t-Test: p=0,37. Unterschiede gab es beim gemessenen mittleren K-Wert (4,37±0,55mm; 4,39±0,55mm), der zentralen Hornhautdicke und bei der Vorderkammertiefe (3,16±0,37mm; 3,33±0,39mm). Der prädiktive Fehler (PE) war 0,16±0,8 D für den IOL-Master und 0,19±0,72 D für das ARGOS-Biometer. Der Median des absoluten Refraktionsfehlers (MedAE) betrugt 0,562 D (IOL-Master) und 0,375 D (ARGOS).
Schlussfolgerung: Das Argos-Biometer mit ERV-Technologie erhöhte die Messerfolgsrate bei sehr dichten Katarakten auf 90% gegenüber 62,5% beim IOL-Master 700. Durch die Kombination aus Swept-Source-OCT und ERV-Technik ist die optische Biometrie auch bei sehr dichter Linsentrübung möglich.