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Ethik und Brandverletzte
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Veröffentlicht: | 25. Juni 2008 |
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Text
Brandverletzte und Ethik sind zwei Begriffe, die schwerlich miteinander in Verbindung zu bringen sind. Wann fängt die Ethik an und wann hört sie auf?
Schon bei der Einlieferung von Schwerstbrandverletzten mit 60 bis 80% KOF stellt sich für das Burn Team ganz schnell diese Frage; Prof. Dr. Dr. F. E. Müller führt hierzu aus: „Solange Hoffnung besteht, so lange muss behandelt werden. Sobald sich aber abzeichnet, dass das Sterben begonnen hat, verbietet sich dann jede weitere Therapie, die das Sterben verlängert“.
Prof. Müller weist aber auch daraufhin, dass „Überlebende schwerer Verbrennungen eine Reihe schwerer körperlicher und seelischer Schäden erleiden, die die psychologische Belastungsfähigkeit eines solchen Menschen fast unerträglich beanspruchen.“
So wird in Pressemitteilungen darüber berichtet, dass Schwerstbrandverletzte das Krankenhaus oft als Krüppel verlassen.
Der Bundesverband für Brandverletzte weiß von vielen Burn Survivors, die den Kontakt zur Außenwelt vermeiden, sich lieber verstecken, noch nicht einmal mit anderen Brandverletzten treffen wollen, mit ihren Narben überhaupt nicht umgehen können, Ängste entwickeln bis hin zum Freitod.
Erst vor kurzem gingen zwei Artikel durch die Medien, dass jetzt in aufwendigen Operationen ganze Gesichter transplantiert werden können (Frankreich und England).
Wir fragen uns, wo die Würde des Menschen bleibt und wo sie anfängt.
Prof. Müller weist darauf hin, dass ein Brandverletzter vom Burn-Team auf das Leben zu Hause vorbereitet sein muss. Wir fragen uns, wie das möglich sein kann und ob dies als Aufwand in den kommenden DRG’s mit eingerechnet wird.
Über Ethik ist gerade im Zusammenhang mit schweren Verbrennungen immer wieder zu reden, sie ist immer wieder bewusst zu machen, genauso wie die Begleitung des Burn-Teams durch Supervision. Die Brandverletzten-Organisationen versuchen Brandverletzte zu Hause zu begleiten und zu motivieren und somit die Arbeit des Burn Teams draußen fortzusetzen.