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Evaluierung der Genauigkeit unterschiedlicher Methoden der Verbrennungsgrößenbeurteilung
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Veröffentlicht: | 18. Juni 2014 |
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Hintergrund: Verbrennungstiefe und Verbrennungsausmaß sind kritische Maßzahlen in der Behandlung von Schwerbrandverletzten. Die korrekte Beurteilung dieser Faktoren ist eine Voraussetzung für die Wahl der geeigneten Behandlung in der modernen Verbrennungsmedizin. Besonders die Flächenbestimmung der betroffenen Körperoberfläche unterliegt laut aktueller Literatur starken Variationen.
Methoden: Diese Arbeit evaluiert die Genauigkeit von konventionellen Verbrennungsgrößenbeurteilungsmethoden, wie zum Beispiel der Handflächenregel, der Neunerregel oder des Lund-Browder-Diagrammes, in der Anwendung durch medizinische Experten. Die mit Schätzmethoden ermittelten Werte werden anschließend einer planimetrischen Bestimmungsmethode gegenübergestellt. Hierfür wurden 3 Schaufensterpuppen (Kind, Frau, Mann) mit einer speziellen Farbe präpariert, welche sich nach Austrocken von der dreidimensionalen Oberfläche lösen, zerschneiden und mit einem kalibrierten Standard-A4-Scanner am Computer mit der Software „ImageJ" vermessen werden kann. Die Beurteilung erfolgte auf freiwilliger Basis ohne Zeitdruck, die beste Beurteilung wurde mit einem kleinen Sachpreis honoriert.
Resultate: Die Datenerhebung erfolgte im Rahmen des 15. Kongresses der „European Burns Association“ im Zeitraum vom 28. bis 31. August 2013 in Wien. Die Erhebung bestätigte erhebliche Abweichungen in der Beurteilung der Verbrennungsgröße innerhalb und zwischen der einzelnen verwendeten Verbrennungsgrößenbeurteilungsmethoden. Der Vergleich zur planimetrischen vermessenen betroffenen Oberfläche zeigte eine Tendenz zur Überschätzung der Verbrennungsfläche durch konventionelle Beurteilungsmethoden.
Schlussfolgerung: Wir empfehlen die Einführung von verbesserten (computergestützten) Methoden zur Bestimmung des Verbrennungsausmaßes in der klinischen Routine, um einerseits eine effiziente Zuordnung der verfügbaren Ressourcen und andererseits eine optimale Behandlung der Brandverletzten sicherzustellen.