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Selektives Enzymatisches Debridement von Verbrennungen mit NexoBrid – Erste Erfahrungsberichte
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Veröffentlicht: | 12. Januar 2016 |
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Fragestellung: Anwendung, Durchführbarkeit und Wirksamkeit des enzymatischem Debridementan unserer Abteilung.
Methode: Insgesamt wurden 3 erwachsene Patienten mit dem Arzneimittel NexoBrid, welches aus einem Konzentrat proteolytischer Enzyme besteht, nach II. – III.-gradigen Verbrennungen an den Extremitäten in Regionalanästhesie zwischen erstem und drittem Tag nach Unfall behandelt. Dabei waren zwischen 1% und 5% KOF betroffen.
Da nach dem Auftragen von NexoBrid und einer Einwirkzeit von 4 Stunden ein neuerlicher Eingriff mit Entfernung des Wundschorfs sowie 24 Stunden später eine weitere Begutachtung der Wunde erfolgen muss, ist eine entsprechende Schmerzausschaltung notwendig.
Dies bedarf einer guten logistischen Planung der Abläufe der beteiligten Berufsgruppen sowie einer entsprechenden Einschulung, die eine deutliche Lernkurve aufweist.
Ergebnis: Die Verbrennungstherapie mit NexoBrid erwies sich an unserer Abteilung ohne Verbrennungs-Intensivstation als logistisch aufwändig.
Im Vergleich mit dem tangentialen Debridement entstanden für die Patienten im Zeitraum zwischen Auftragen und dem Einwirken der Enzym-Masse, speziell in den ersten beiden Stunden, sehr starke Schmerzen. Für die Schmerzausschaltung wird eine liegende Regionalanästhesie benötigt.
Die Ergebnisse an den Händen, Unterarm und Unterschenkel zeigten sehr gute Ergebnisse, an einem Fuß war das Resultat nicht sehr zufriedenstellend und bedurfte einem nachfolgenden tangentialen Debridement sowie einer Spalthautdeckung.
Schlussfolgerung: Der große Vorteil von einer Behandlung mit NexoBrid liegt in der genauen und rechtzeitigen Tiefenbeurteilung sowie im exakten Debridement von Eschar, speziell über kritischen Regionen wie z. B. über Sehnen, wo ein unnötig tiefes Debridement vermieden wird und daraus ein besseres Outcome im Vergleich zum tangentialen Debridement resultiert.