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57. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

28. - 30.09.2023, Berlin

Depression im Alter – eine häufig unterschätzte Bedrohung: Workshop zum besseren und differenzierten Erkennen depressiver Symptomatik bei älteren Hausarzt-Patienten

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Arthur Schall - Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Allgemeinmedizin, Arbeitsbereich Altersmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Valentina Antonia Tesky - Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Allgemeinmedizin, Arbeitsbereich Altersmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 57. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Berlin, 28.-30.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocWS-25-01

doi: 10.3205/23degam309, urn:nbn:de:0183-23degam3092

Veröffentlicht: 27. September 2023

© 2023 Schall et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Depressionen sind nach den Demenzen der zweithäufigste psychiatrische Erkrankungsbereich bei älteren und hochbetagten Menschen. Trotz guter Behandlungsoptionen (medikamentös wie psychotherapeutisch) wird die Erkrankung häufig nicht erkannt bzw. richtig diagnostiziert, wodurch letztlich keine therapeutischen Maßnahmen eingeleitet werden können. Depressive Verstimmungen werden gerade von älteren Patienten teils aus Scham selten eindeutig kommuniziert, teils auch von Außenstehenden übersehen oder nicht immer ernst genommen. In der hausärztlichen Versorgung erhalten lediglich 42,9% der an einer Depression erkrankten älteren Menschen tatsächlich eine entsprechende Diagnose und nur die Hälfte davon eine adäquate Therapie. Dies führt bei den Betroffenen nicht nur zu reduzierter Lebensqualität, sondern ebenso zu einem schlechteren körperlichen Funktionsniveau, erhöhter Morbidität und Hospitalisierungsrate und schließlich sogar zu einer früheren Mortalität. Auf der anderen Seite stellt auch die Differentialdiagnose zwischen Altersdepression und beginnender Demenz eine besondere Herausforderung dar, da sich einzelne Symptome häufig ähneln.

Zielgruppe: Alle interessierten Teilnehmenden des Kongresses, insbesondere MFAs und Praxisteams.

Didaktische Methode: Die im Rahmen des Workshops verwendeten didaktischen Methoden sind Vortrag, Fallbeispiele, Plenumsdiskussion, Kleingruppenarbeit und Metaplantechnik.

Ziele: Das Ziel des interaktiven Workshops ist eine prägnante Darstellung des komplexen Krankheitsbildes der Depression im Alter hinsichtlich Symptomatik und Folgen für die Patienten. Des Weiteren erfolgt anhand von Fallbeispielen und praxisrelevanten Screeninginstrumenten eine differenzialdiagnostische Abgrenzung zur Demenz.

Geschätzte Anzahl Teilnehmern:innen: Für die Durchführung des interaktiven Workshops sind max. 20 Personen ideal.

Kurzvorstellung des/r Workshop Leiters/in: Dr. rer. med. M.A. Arthur Schall und Dr. rer. med. Valentina Tesky sind Diplom-Psychologen und wissenschaftliche Mitarbeiter des Arbeitsbereichs Altersmedizin am Institut für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität Frankfurt. Ihre Forschungsschwerpunkte sind u. a. präventive Interventionen gegen kognitive Leistungseinbußen im Alter, psychosoziale und kreativtherapeutische Interventionen für Menschen mit Demenz, das Störungsbild der Altersdepression sowie kommunikative Trainings für Angehörige und Pflegende im Kontext psychogeriatrischer Erkrankungen.