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Chronifizierung akuter postoperativer Schmerzen: Inzidenzen nach elektiver Chirurgie
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Ziel dieser Studie war es, im Rahmen einer Querschnitts- Kohortenstudie eine mögliche Akutschmerzchronifizierung nach einer elektiven Operation zu untersuchen. Dabei sollten Inzidenzen der Chronifizierung OP-bezogener Schmerzen analysiert werden.
Material und Methoden
Ein Jahr lang wurden alle an unserer Klinik operierten Patienten mit einem Fragebogen zu ihren neu aufgetretenen Schmerzintensitäten seit dem operativen Eingriff befragt. Diese mußten zwölf Monate nach dem Eingriff noch vorhanden sein und eine Schmerzintensität VAS ≥ 30 Pkt. aufweisen. Um den Zusammenhang zwischen dem operativen Eingriff und den Schmerzen aufzeigen zu können, führten wir eine zweite Untersuchung /Befragung durch, in der wir die Pat. persönlich zur OP-Bezogenheit ihrer Schmerzen untersuchten.
Ergebnisse
Ingesamt wurde an 3020 operierten Patienten ein Schmerzfragebogen ausgesendet. Die Rücklaufquote betrug 32,6% (984 Fragebögen), davon waren 911 Fragebögen auswertbar. In der ersten Befragung gaben 522 Patienten sechs Monate oder länger nach dem Eingriff eine VAS-Schmerzzahl ≥ 30 an. In der telefonischen und/oder persönlichen Follow up-Untersuchung gaben 14,8% der Patienten OP-bezogene Schmerzen an und sahen einen direkten Zusammenhang mit der Operation, 20,4% gaben eine Schmerzsymptomatik an, die sie nicht auf den operativen Eingriff zurückführten. Nahezu zwei Drittel (64,7%) der Befragten gaben keine Schmerzen mehr nach erfolgter Operation an.
Schlussfolgerung
Mehr als ein Drittel (35,2%) operierter Patienten geben Schmerzen 6-12 Monate nach einem operativen Eingriff an, 14,8% führen diese Symptomatik direkt auf den operativen Eingriff an sich zurück, dessen Hauptindikation ein Schmerzsymptom gewesen ist. Diese Ergebnisse zeigen, dass einer effizienten Akutschmerztherapie wie auch einer atraumatischen und schonenden Operationsweise eine herausragende Bedeutung zukommt. Jeder siebte Patient tauscht eine bekannte Schmerzsymptomatik durch eine Neue ein, die seiner Meinung nach durch einen operativen Eingriff induziert ist. Diese Schmerzen treten 12 Monate oder noch länger postoperativ auf und zeigen eine hohe Chronifizierungstendenz.