Artikel
Ist ein aggressives operatives Vorgehen beim Cholangiokarzinom gerechtfertigt?
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung
Entsprechend ihrer unterschiedlichen Lokalisation, klinischem Verhalten und Prognose sollten intrahepatische Cholangiozelluläre Karzinome (CCC) genau von den proximalen Gallengangskarzinomen (BDC) unterschieden werden. Retrospektiv analysierten wir den klinischen Verlauf von 48 konsekutiven Patienten mit Cholangiokarzinomen aus dem Blickwinkel des aggressiven chirurgischen Herangehens in beiden Erkrankungen.
Material und Methoden
Während eines Zeitraums von 1994 bis 2002 operierten wir 22 Patienten (männlich =11; weiblich =11) mit BDC (UICC I= 1; II= 4; III=1; IVA=16) und 25 Patienten (männlich =17; weiblich =8) mit CCC (UICC II= 3; III=8; IVA=14).21/22 Patienten mit BDC wurden Leber- und/oder Gallengangs reseziert. In 6 Fällen war eine zusätzliche Portalvenenresektion notwendig um eine Resektabilität zu erzielen. 18/25 Patienten mit CCC wurden durch ausgedehnte Leberresektionen behandelt, in 2 Fällen in Kombination mit partieller Resektion der Vena cava inferior (IVC).
Ergebnisse
Wir erreichten eine Resektionsquote für BDC und CCC von 95% bzw. 72%. Eine kurative Resektion (R0) konnte bei 19/22 BDC und bei 12/25 CCC erzielt werden. Bei den Patienten mit BDC war das mediane Überleben nach R1-Resektion 14,2 [0,2-41], und R0-Resektion 16,5 [1,5-73] Monate. Das mediane Überleben bei Patienten mit CCC war für R1 4,0 [0,2-22] und R0 18,9 [0,2-51] Monate. Die lediglich explorierten Patienten hatten ein medianes Überleben von 2,5 [0,17-4,6] Monaten.
Schlussfolgerung
Wir befürworten ein aggressives Herangehen unter Nutzung ausgedehnter Resektionsverfahren, gegebenenfalls mit Gefäßersatz bei Patienten mit BDC und CCC. Beim CCC sollte im Falle einer Resektion unbedingt eine R0-Situation angestrebt werden. Einzelne Patienten profitieren mit verlängertem Überleben und sogar Heilung davon.