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Operative Therapie der cervicalen Frakturen bei Patienten mit Spondylitis ankylosans
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Veröffentlicht: | 2. Mai 2006 |
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Einleitung: Aufgrund der Versteifung der Wirbelsäule und der begleitenden Osteoporose haben Patienten mit Spondylitis ankylosans ein erhöhtes Risiko für Frakturen der Halswirbelsäule. Bagatelletraumata können bereits zu einer Fraktur v.a. der unteren Halswirbelsäule führen. Beim Ausbleiben von neurologischen Symptomen werden diese Frakturen häufig übersehen und die Therapie wird weiterhin kontrovers diskutiert.
Material und Methoden: Zwischen 1996 und 2003 haben wir 26 Patienten mit Spondylitis ankylosans und Frakturen der Halswirbelsäule operiert. Die Auswertung der klinischen und radiologischen Daten erfolgte retrospektiv.
Ergebnisse: Der mittlere Nachbeobachtungszeitraum betrug 5.5 Jahre. 17 Patienten wurden kombiniert dorso-ventral operiert, 5 Patienten von ventral und 4 Patienten von dorsal versorgt. Postoperativ zeigten sich keine neurologischen Störungen, eine tiefe Wundinfektion erforderte eine Revisionsoperation. 1 Patient zog sich eine cranial der Fusion liegende Fraktur nach einem Sturz zu. 4 Patienten mit einseitigem operativem Vorgehen zeigten frühzeitig einen Korrekturverlust und benötigten eine dorso-ventrale Fusion.
Schlussfolgerung: Frakturen der Halswirbelsäule bei Patienten mit Spondylitis ankylosans führen zu einer Zunahme der Flexionsfehlstellung und betreffen meistens alle drei Säulen. Bei der vorliegenden Osteoporose und der häufig vorhanden ausgeprägten Instabilität ist in den meisten Fällen die operative Versorgung zwingend indiziert. Häufig ist ein kombiniertes ventro-dorsales operatives Vorgehen notwendig, um eine feste Spondylodese unter Verbesserung des sagitalen Profils zu erreichen.