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Eigenfetttransplantation zur minimalinvasiven Defektrekonstruktion
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Veröffentlicht: | 23. April 2009 |
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Einleitung: Substanzdefekte stellen nach wie vor ein Problem bei der Plastisch-Chirurgischen Rekonstruktion dar. Mit mikrochirurgischen Verfahren gelingt es zwar in aller Regel auch ausgedehnte Defekte zu decken, es verbleiben jedoch häufig unharmonische Übergänge. Für kleinere oder flächenhafte Konturunregelmäßigkeiten standen allenfalls synthetische Filler zur Verfügung, die ebenfalls mit zahlreichen Problemen behaftet sind. Plastische Chirurgen verwenden seit langem speziell aufbereitetes Fettgewebsaspirat zur Unterfütterung kleiner Defekte. Zunehmend werden jedoch auch größere Volumina verwendet, teilweise bei ästhetischer Zielsetzung oder zur Defektauffüllung nach brusterhaltender Therapie bei Mammakarzinom. Hierbei sind jedoch die Risiken bislang nicht ausreichend evaluiert.
Material und Methoden: Wir verwenden die autologe Fettgewebstransplantation neben der ästhetischen Unterfütterung von Gesichtsfalten besonders zur Auffüllung von isolierten Konturdefekten nach Trauma oder Vor-OP. Aber auch zum Konturausgleich von Thoraxwanddeformitäten eignet sich das Verfahren. Zusätzlich haben wir größere adhärente Narbenbereiche auf diese Weise korrigiert. Repräsentative Beispiele und der derzeitige Stand der Literatur werden vorgestellt.
Ergebnisse: Der Erfolg der Transplantation hängt von der verwendeten Technik und Erfahrung des Operateurs ab. Auch die Vorbereitung des Gewebes scheint eine Rolle zu spielen. Bei unseren Patienten kam es nach 3 Monaten zu einem durchschnittlichen Verlust von 30% des implantieren Gewebes. In aller Regel waren 2–3 Teilschritte erforderlich. Infektionen, ausgedehnte Fettnekrosen oder andere therapierelevante Komplikationen sind bislang nicht aufgetreten.
Schlussfolgerung: Die autologe Fettgewebstransplantation ist ein vielversprechendes Verfahren zur Korrektur auch ausgedehnter Konturdefekte. Die ideale Aufbereitungs- und Applikationstechnik ist noch nicht etabliert. Bei der Applikation in der weiblichen Brust, besonders nach Tumorerkrankung ist bislang nicht ausreichend geklärt, ob mögliche fokale Verkalkungen radiologisch ausreichend sicher von Tumrorezidiven abgegrenzt werden können. Hier und bei dem derzeit bereits begonnenen Einsatz zur ästhetischen Mamma-Augmentation sollte die Sicherheit zunächst durch Studien geklärt werden.