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Bewertung der Tissue-Microarray-Technologie beim Magenkarzinom
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Veröffentlicht: | 20. Mai 2011 |
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Einleitung: Die Tissue-Microarray-Technologie (TMA) bietet die Möglichkeit unter deutlicher Zeit- und Arbeitsersparnis Tumorproben größerer Patientenkollektive immunhistochemisch zu untersuchen. Bisher gibt es keine Untersuchungen bzgl. der Validität dieses Verfahrens beim Magenkarzinom.
Material und Methoden: Zwischen 1996 und 2009 erfolgte bei 217 Patienten aufgrund eines Magenkarzinoms die Magenresektion. Nach mikroskopischer Beurteilung der HE-Färbung erfolgte aus den Primärtumoren je eine Stanzbiopsie (Durchmesser von 2 mm). Je 22 Stanzbiopsien pro Paraffinblock wurden anschließend auf insgesamt 10 Blöcke übertragen. Zur Validierung der Technologie erfolgte der Vergleich der TMA-Schnitte und der konventionellen Großflächenschnitte durch immunhistochemische Färbung mittels GLUT-1-Antikörper (CBL242, Chemicon) durchgeführt. Die GLUT-1 Expression des Primärtumors wurde semiquantitativ in fehlende und vorhandene Expression eingeteilt. Die Korrelation der Antigen-Expression zwischen den Großflächenschnitten und den TMA-Schnitten wurden mittels Chi-Quadrat-Test und kappa-Test untersucht und in Kreuztabellen die Sensitivität und Spezifität berechnet.
Ergebnisse: 188 TMA-Schnitte von initial 217 Proben waren für eine Auswertung geeignet, da 17 Stanzen kein Tumorgewebe enthielten und 12 Stanzen vom TMA-Schnitt abfielen. Dies entspricht einem Probenverlust von 15.4%.
116 (62%) der Primärtumore zeigten in den Großflächenschnitten eine positive GLUT-1 Antigenexpression, von denen 67% (n=78) ebenfalls in den TMA-Schnitten GLUT-1 positiv waren (Sensitivität 67,2%). Von 72 (38%) GLUT-1 negativen Großflächenschnitten lag bei 5 TMA-Proben ein GLUT-1 positiver Befund vor (Spezifität 93,5%). Das Maß der Übereinstimmung nach dem Kappa-Test lag bei 0.55 und die Signifikanz nach Chi-Quadrat-Test bei <0.001.
Schlussfolgerung: Es besteht beim Magenkarzinom wie erwartet ein enger Zusammenhang zwischen der Immunhistochemie von TMAs und Großflächenschnitten. Der Probenverlust und die geringe Sensitivität des Verfahrens erlauben es jedoch nicht, die TMA-Technologie beim Magenkarzinom vorbehaltlos für repräsentative Untersuchungen zu empfehlen.