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Mesorektale Lymphknoten und Lymphknotenmetastasen nach neoadjuvanter Radiochemotherapie – Eine Bestandsaufnahme
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Veröffentlicht: | 20. Mai 2011 |
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Einleitung: Nach vorangegengener Radiochemotherapie (RCT) wird die Zahl detektierbarer mesorektaler Lymphknoten beim lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom häufig als deutlich reduziert beschrieben. Ziel dieser Studie war, die Effekte der präoperativen RCT auf die Zahl der Lymphknoten und lymphogener Mikro- und Makrometastasen unter den Bedingungen einer mikroskopischen Evaluation des gesamten mesorektalen Kompartimentes zu untersuchen.
Material und Methoden: 64 TME-Präparate von Patienten mit UICC II/III Rektumkarzinomen, die im Rahmen der Deutschen Rektumkarzinomstudie CAO/ARO/AIO-04 eine 5-FU basierte neoadjuvante RCT erhielten wurden untersucht. Nach perioperativer Qualitätskontrolle erfolgte eine extensive histopathologische Begutachtung mit kompletter Paraffineinbettung des mesorektalen Fettkörpers.
Ergebnisse: Die Gesamtzahl identifizierter und untersuchter Lymphknoten betrug 2.021 (31,6 pro Resektat). Es gab keine signifikante Korrelation zwischen der Zahl vorhandener mesorektaler Lymphknoten und patienten- oder tumorabhängigen Parametern. Die Lymphknotengröße betrug konstant < 0,5 cm. 20 Patienten (31,3%) hatten peristierende Lymphknotenmetastasen. Es zeigte sich eine hohe Inzidenz mesorektaler Mikrometastasen (< 0,2 cm). 28,3% aller Metastasen waren residuelle Mikrometastasen und bei 30% der nodalpositiven Patienten waren ausschließlich Mikrometastasen nachweisbar.
Schlussfolgerung: Auch nach neoadjuvanter RCT ist ein valides Nodalstaging mit einer hohen Zahl untersuchter Lymphknoten möglich. Residuelle Mikrometastasen finden sich häufig und sind in bis zu 30% der Grund für einen positiven posttherapeutischen Nodalstatus.