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3D-Navigation in der Therapie abdomineller Aortenaneurysmata
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Veröffentlicht: | 20. Mai 2011 |
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Einleitung: In den letzten Jahren hat sich die endoluminale Therapie von Aortenaneuysmata von einer Einzelfallanwendung zum etablierten Standard entwickelt. Unklar ist allerdings immer noch, ob diese interventionelle Therapie in Zukunft von einem Gefäßchirurgen, interventionellem Radiologen oder vielleicht sogar einem interdiziplinär ausgebildeten Gefäßmediziner durchgeführt werden soll. Die Hauptschwierigkeit beim Erlernen und Durchführen dieser Therapieoption ist sicherlich die Tatsache, dass der 3-dimensionale Gefäßverlauf vom Interventionalisten immer mit einem 2-dimensionalem Angiographiebild in Deckung gebracht werden muss.
Material und Methoden: Wir berichten hier über die Entwicklung einer neuen, in Echtzeit arbeitenden Navigationssoftware, mit der es möglich ist neben dem gewohnten 2-dimensionalen Angiographiebild ein 3-dimensionales endoluminales Bild zu generieren, dass es dem Therapeuten erlaubt auch bei schwierigen Gefäßverläufen eine exakte räumliche Vorstellung vom aktuellen Verlauf des Gefäßes beispielsweise an der Katheterspitze zu erhalten.
Hierzu wurden bei insgesamt 8 Patienten mit einem infrarenalen BAA die prä-interventionell durchgeführten Planungs-CTs in einen Volumendatensatz überführt, der direkt zu Beginn der Intervention mttels eindeutig definierter Landmarken mit dem 2-dimensionalen Angiographiebild in Deckung gebracht wurde. Während der Intervention ermittelt die Software kontinuierlich die Lage der Spitze des Interventionskatheters, und zeigt auf einem separaten Monitor ein 3-dimensionales Verlaufsbild der Untersuchung an.
Ergebnisse: Die ersten Ergebnisse dieser neuen Visualisierungs- bzw. Navigationssoftware sind vielversprechend.
Durch Reduktion des Volumendatensatzes gelingt es ein hochaufgelöstes Bild zu generieren, das sich nahezu in Echtzeit den Bewegungen des Angiographiekatheters anpasst, und dadurch nicht nur die Position und Ausrichtung exakt darstellt, sondern dadurch auch Kontrastmittel einsparen kann.
Schlussfolgerung: Nicht nur zur prä-interventionellen Simulation und beim Vermessen des Stents, sondern auch in der Ausbildung unerfahrener Therapeuten stellt diese neue 3D-Navigation einen wesentlichen Beitrag zur besseren Visualisierung dieses komplexen Therapieverfahrens dar.