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Diagnostischer Wert verschiedener Bildgebungen bei zystischen, insbesondere neoplastischen Läsionen des Pancreas – präliminäre Ergebnisse einer laufenden systematischen klinisch-prospektiven Beobachtungsstudie zur Reflexion der täglichen klinischen Praxis
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Veröffentlicht: | 20. Mai 2011 |
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Einleitung: Die adäquate Diagnostik tumoröser Pancreasläsionen stellt stets eine Herausforderung dar, ist jedoch unabdingbar für die Einleitung einer befundgerechten Therapie.
Das Ziel der Studie war es, i)den Wert verschiedener Bildgebungsprozeduren wie der Endosonographie(EUS), teilweise komplettiert durch Feinnadelbiopsie(FNP) &/oder Punktion der Zystenflüssigkeit (zur CEA-Bestimmung &/oder Zytologie), Computertomographie(CT) und ERCP im Vergleich zur Abklärung der Differenzialdiagnostikzystischer Pancreasneoplasien einzuschätzen ii) unter Reflexion der täglichen klinischen Praxis eines nichtakademischen Zentrums der Maximalversorgung.
Material und Methoden: Über einen definierten Zeitraum wurden alle Patienten mit einer suspekten zystischen Pancreasläsion in die laufende systematische klinisch-prospektive Beobachtungsstudie (Design) eingeschlossen. Der diagnostische Wert wurde eingeschätzt durch i) entsprechende Parameter wie Sensitivität(Se), Spezifität(Sp), positiver & negativer prädiktiver Wert (PPV/NPV) als auch die diagnostische Akkuratesse(DxAcc) sowie zum Vergleich ii) die histopathologische Diagnose nach Untersuchung des chirurgischen Resektates als Goldstandard oder iii) klinisches “Follow-up” von Patienten mit negativer FNP bzw. niedrigem CEA-Spiegeln (”Cut off”: 400-SI) der Zystenflüssigkeit.
Ergebnisse: Von 2002-2007 wurden insgesamt 214 Individuen (medianes Alter: 64 [Spannbreite: 41-87] Jahre; Geschlechtsverhältnis: m/f=122:92 [1,33:1]) mit einer Tumor(-ähnlichen) Manifestation identifiziert. Pseudozysten dominierten mit 102 Fällen (47,7%), gefolgt vom zystischen Adenokarzinom (n=50; 23,4%), serösen Zystadenom (n=50; 23,4%) & dem muzinösen Adenokarzinom, intraduktalen papillär-muzinösen Neoplasie(IPMT), nicht weiter differenzierten Zysten (jeweils n=10; 4,7%). Die EUS wurde in allen Fällen durchgeführt, teils mit FNP &/oder Punktion der Zystenflüssigkeit, wohingegen CT & ERCP in 25,2% (n=54/214) bzw. 41,6% (n=89/214) angewandt wurden.
Tabelle 1 [Tab. 1]
Schlussfolgerung: Obwohl EUS als untersucherabhängige Bildgebung angesehen wird, stellt die EUS in Kombination mit FNP & CEA-Bestimmung der Zystenflüssigkeit die beste Konstellation in der Diagnosestellung zystisch-neoplastischer Pancreasläsionen dar, die in erfahrener Hand zu favorisieren ist mit dem zusätzlich-potenziellen Vorteil einer therapeutischen Fortsetzung in gleicher Sitzung, falls indiziert & aussichtsreich.