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Rechenmodell zur theoretischen Analyse eines Screeningprogramms zur Früherkennung einer Karotisstenose
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Veröffentlicht: | 20. Mai 2011 |
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Einleitung: In Deutschland erleiden 20–30.000 Patienten einen karotisassoziierten Schlaganfall pro Jahr. Die Prävalenz einer extrakraniellen, über 50%igen Stenose beträgt dabei ab dem 65. Lebensjahr ca. 7%, und 15–25% bei Patienten mit einer arteriosklerotischen Komorbidität (PAVK, KHK). Die farbkodierte Duplexsonographie kann in Kombination mit der MR-Angiographie >50%ige Stenosen der A. carotis mit einer Sensitivität und Spezifität von >90% detektieren.
Material und Methoden: Anhand der vorhandenen Studiendaten für Prävalenz, Plaqueprogression und Komorbiditäten wurde ein Rechenmodell generiert um folgende Fragen zu beantworten: Ist ab dem 65. Lebensjahr ein Ultraschallscreening zur Früherkennung von Stenosen der extrakraniellen A. carotis sinnvoll, und wie hoch wäre die „numbers-needed-to-screen“ (NNS) für alle Patienten >65 Jahre und für Patienten mit einer pAVK, um in 5 Jahren jeweils einen Schlaganfall zu verhindern? Zusätzlich wurden die Auswirkungen von Einflußfaktoren wie Komorbiditäten und Plaqueprogression sowie die Effekte eines Re-Screenings von grenzwertigen Befunden in das Rechenmodell implementiert.
Ergebnisse: In der Gruppe der über 65-Jährigen errechnet sich eine NNS von 540–1478, während in der Risikogruppe der Patienten mit PAVK 82–540 Patienten zu untersuchen wären, um einen Schlaganfall in 5 Jahren zu verhindern.
Schlussfolgerung: Ein Ultraschallscreening extrakranieller Karotisstenosen erscheint ab dem 65. Lebensjahr sinnvoll. Zur Verhinderung eines Schlaganfalls in 5 Jahren müssen allerdings ca. 1000 Menschen untersucht werden. Durch Fokussierung des Screenings auf Patienten mit zusätzlicher Gefäßerkrankung kann die NNS auf ca. 300 reduziert werden. Die zusätzlichen Ergebnisse aus den Berechnungen des erweiterten Rechenmodells werden vorgestellt.