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Epifaszioskopische Versorgung von großen symptomatischen Rektusdiastasen im Kindesalter
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Veröffentlicht: | 20. Mai 2011 |
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Einleitung: Die Rektusdiastase ist eine angeborene Fehlbildung bzw. Schwachstelle im Bereich der Linea alba. Sie ist am häufigsten zwischen Nabel und Xiphoid lokalisiert, kann aber auch infraumbilical auftreten. Die Rektusdiastase stellt nur selektiv eine Operationsindikation dar. Bei der konventionellen Operationstechnik mittels offener Fasziennaht ist teilweise ein Hautschnitt von mehreren Zentimetern erforderlich. Aus der Erwachsenen-Chirurgie ist ein epifasziales bzw. parietoskopisches Vorgehen bei Bauchwandhernien beschrieben. Neben den bekannten Vorteilen der minimal invasiven Verfahren (Reduktion des Zugangstraumas, der postoperativen Schmerzen, Wundheilungsstörungen, Narbenhernien, etc.) steht auch das kosmetische Ergebnis in der Kinderchirurgie immer mehr im Vordergrund.
Material und Methoden: Nach dem Hautschnitt an der Nabeloberkante wird zunächst die Faszie freipräpariert und stumpf das subcutane Fettgewebe vom vorderen Faszienblatt mobilisiert. Nach Platzierung eines Trokars in diese Höhle erfolgte die Insufflation von CO2. Beidseits lateral wird ein Trokar unter videoendoskopischer Kontrolle gesetzt. Die medialen Ränder der beiden M. recti abdomines werden nach kompletter Mobilisation des subcutanen Fettgewebes von der Faszie dargestellt. Anschließend erfolgt die fortlaufende Fasziennaht vom Processus Xiphoideus nach caudal. Durch eine modifizierte Bianchi-Schnittführung können die caudalen Nähte suffizient platziert werden.
Ergebnisse: Insgesamt haben wir dieses Verfahren bei 3 Patienten im Alter von 3 bis 8 Jahren durchgeführt. Die OP-Dauer betrug dabei zwischen 69 und 160 Minuten. In den postoperativen Verlaufskontrollen (3, 6, 12 Monaten) waren alle Patienten beschwerdefrei bei gutem kosmetischem Ergebnis.
Schlussfolgerung: Wir sehen das hier vorgestellte epifaszioskopische Vorgehen als eine Möglichkeit, ventrale Bauchdeckendefekte oder -schwachstellen mit Hilfe eines minimal invasiv-assistierten Vorgehens erfolgreich zu versorgen.