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Organspendebereitschaft von Medizinstudenten vor und nach einer Vorlesung zum Thema Organspende
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Veröffentlicht: | 20. Mai 2011 |
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Einleitung: Eine Erhöhung der Bereitschaft zur Organspende könnte den chronischen Mangel an Spenderorganen in Deutschland und weltweit verbessern. Mit einer rechtzeitigen Ausbildung deutscher Medizinstudenten könnte dem wachsenden Mangel an Spenderorganen frühzeitig begegnet werden und Medizinstudenten könnten gut als Multiplikator für die Steigerung der Organspendebereitschaft in der Bevölkerung dienen.
Material und Methoden: Im Sommersemester 2009 sowie 2010 wurde am Universitätsklinikum Essen eine freiwillige, anonyme Interventionsstudie zum Thema „Organspende“ unter den Studenten im Rahmen der Hauptvorlesung Chirurgie durchgeführt.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 131 Fragebögen ausgewertet. 8% der Studenten erhielten im Rahmen der Vorlesung erstmals Informationen zum Thema Organspende. Zu Beginn der Vorlesung lag der Anteil an Besitzern eines Organspendeausweises bei 64%. Weitere 21% konnten sich vorstellen, zukünftig einen Organspendeausweis zu tragen. 32% der Befragten benötigten vor der Vorlesung weitere Information zum Thema Organspende. Nach der Vorlesung konnten sich nur 12% auch zukünftig nicht vorstellen, einen Organspendeausweis zu besitzen. Weitere Informationen benötigten nach der Vorlesung noch 18% der Studenten. Bei 37% der Studenten wurde die Meinung durch die Vorlesung positiv beeinflusst, bei 61% gar nicht und bei 2% negativ.
Schlussfolgerung: Unter den Medizinstudenten der Universität Essen gibt es bereits eine hohe Anzahl an Besitzern eines Organspendeausweises im Vergleich zum Bundesdurchschnitt. Die Mehrheit findet sich schon ausreichend informiert (63%) und lässt sich durch eine Vorlesung nicht in ihrer Meinung beeinflussen (61%). Es braucht gezielte Interventionen, um unter jungen Menschen weiter für das Thema „Organspende“ zu sensibilisieren.