Artikel
Das freie mikrovaskuläre Fibulaknochentransplantat zur Defektüberbrückung bei onkologischen und traumatologischen Resektionen an den Extremitäten
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 20. Mai 2011 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Langstreckige Knochendefekte sind ein chirurgisches Problem. In der onkologischen Situation wird eine R0 Resektion nur durch Entfernen von Röhrenknochen erreicht. In der (post-)traumatischen Situation und bei der Osteitis oder Strahlenschaden muss ein ausgiebiges Debridement erfolgen. Ein freies, mikrovaskulär angeschlossenes Fibulatransplantat ist in solchen Situationen hilfreich.
Material und Methoden: In unserer Klinik sind 24 freie Fibulatransplantate aktenkundig. Das Alter, Geschlechtsverteilung, Operationszeiten und Indikationen werden vorgestellt. Anhand von einer multiple voroperierten Osteitis sowie einem Fibrosarkom (pT2b, cN0, cM0, G2, R0), beide Probleme am Oberarm lokalisiert, wird das hervorragende Werkzeug einer „freien Fibula“ für anspruchsvolle chirurgische Probleme in der Extremitätenchirurgie dargestellt.
Ergebnisse/Schlussfolgerung: Die Einheilungsrate ist mit 90% sehr hoch, die onkologischen Resektionsgrenzen werden erhöht und eine R0 Resektion kann durch die Tumorresektion mit Osteotomie des Knochens erreicht werden. Nach ausgiebigem Knochendebridement einer Osteitis bringt eine vaskularisierte freie Fibula frisches Gewebe in den Defekt und fördert die Ausheilung. Ein mikrochirurgisches Team muss in Kooperation mit dem Traumatologen/Chirurgen zur Transplantation einer freien Fibula zur Verfügung stehen. Der Benefit ist bei passender Indikation für den Patienten enorm. Die Anwendung bleibt schwierigen chirurgischen Problemen mit meist Versagen anderer Verfahren vorbehalten.