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Stellenwert der percutanen Ultraschall(US)-gestützten Punktion nachgewiesener pathologischer Läsionen des Gastrointestinal(GI)traktes bei negativer oder inkompletter Endoskopie
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Veröffentlicht: | 20. Mai 2011 |
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Einleitung: Die Endoskopie wird als Goldstandard zur Diagnosesicherung intestinaler Tumorläsionen angesehen, die jedoch nicht immer zum Erfolg führt.
Ziel der Studie war, den diagnostischen Stellenwert der US-gestützten percutanen Punktion bei suspekten intestinalen Tumorläsionen, ermittelt durch abdominalen US, jedoch ohne endoskopischen Nachweis bzw. inkompletter/nicht möglicher Endoskopie, zu untersuchen.
Material und Methoden: Über einen definierten Zeitraum wurden alle konsekutiven Patienten in dieser Unizenter-, Beobachtungsstudie registriert, die einer US-gestützten Punktion der Tumorläsion jedoch ohne entsprechende endoskopische Diagnostik, Probe oder Befund unterzogen wurden. Patienten- und Diagnostik-assoziierte als auch periinterventionelle Charakteristika wurden dokumentiert. Das “Outcome” wurde mittels Erfolgs- und Komplikationsrate eingeschätzt sowie abgeleitete Therapiekonsequenzen charakterisiert.
Ergebnisse: Insgesamt wurden über 4 Jahre 16 konsekutive Patienten (7 Männer; mittleres Alter: 63,2 [Spannbreite: 43-90] Jahre) in die Studie aufgenommen, die eine seltene aber mögliche Konstellation aus der endoskopischen Praxis widerspiegelt, charakterisiert durch nicht detektierbares intraluminales Tumorwachstum, jedoch mit suspekter Tumorläsion im abdominalen US, wie vorgefunden bei allen Patienten (n=16; 100%). Die Hauptindikationen zur Punktion waren pathologische Colonkokarden (n=7; 43,75%) sowie gastrale und jejunoileale Tumorläsionen (n=9; 56,25%), die im 1.Versuch jeweils bei allen Patienten erfolgreich war (technische Erfolgsrate: 100%), auch durch Nutzung des Color-kodierten US-Modus in jedem einzelnen Fall (100%). Es gab keine postinterventionellen Komplikationen (Rate: 0%). Bei 15 von 16 Punktionen (Mittel: 2/Patient [Spannbreite: 1-4) ermittelte die pathohistologische Untersuchung die korrekte Tumordiagnose (klinische Erfolgsrate: 93,75%), die zu einer Operation in 9 Fällen (56,25%; differierende post-/präoperative Pathohistologie: n=1) und Chemotherapie bei 4 Patienten (25%) führte, während in den 3 übrigen Fällen (18,75%) eine Operation wegen Komorbidität nicht empfehlenswert war.
Schlussfolgerung: Die perkutane US-gestützte Punktion ist eine sichere diagnostische Methode zur Klärung der Differenzialdiagnose suspekter Tumorläsionen des Intestinums (ursprünglich im abdominalen US nachgewiesen) als nächster favorisierbarer Diagnostikschritt unter den seltenen Umständen, wenn die Endoskopie keine Information liefern kann, um den Diagnostikgang zu verkürzen, eine Therapieentscheidung zu treffen als auch Aufwand und Kosten zu begrenzen.