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Konventionelle rt-PA Fibrinolyse akuter und subakuter arterieller Obliterationen der unteren Extremität: Ergebnisse, Qualitätssicherung, Komplikationsmanagement und Reinterventionen im Verlauf
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Veröffentlicht: | 20. Mai 2011 |
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Einleitung: Der akute bzw. subakute Verschluss arterieller Gefäße bzw. peripherer Bypässe der unteren Extremität ist ein gängiges Phänomen in gefäßchirurgischen Kliniken. Neben der operativen Therapie hat hierbei die Lysetherapie einen festen Platz bei den möglichen Behandlungen. Die Arbeit evaluiert in einer internen Aufarbeitung eines Universitätsklinikums die Effizienz der rt-PA-Fibrinolyse für akute und subakute arterielle Obliterationen der unteren Extremität.
Material und Methoden: 129 Patienten (77 native Arterien; 52 Bypässe; 64,6±11,1 Jahre) mit akuten und subakuten Obliterationen an der unteren Extremität wurden prospektiv einer rt-PA-Fibrinolyse zugeführt. Der postinterventionelle Therapieerfolg wurde in Abhängigkeit der Gefäßart, der Verschlussdauer und der pAVK-Risikofaktoren prospektiv evaluiert. Die Morbiditäts- und Mortalitätsrate wurde errechnet. Ein 12-Monats-Follow-Up mit Erfassung der Reinterventions- und Beinerhaltungsrate ergänzt die Ergebnisse.
Ergebnisse: Der Therapieerfolg nach Fibrinolyse betrug 73,6% und zeigte keinen Einfluss auf die Gefäßart (Bypass/Nativgefäß p=0,601). Akute Obliterationen (<14d) wiesen ein besseres Interventionsergebnis und eine kürzere Hospitalisierung auf als subakute Obliterationen (>14d) (p=0,001/0,013). Die Morbiditätsrate betrug 31,0% (major Komplikationen: 10,9%, minor Komplikationen: 89,1%) und die Mortalitätsrate 2,3%. Nach 12 Monaten waren insgesamt 27 radiologische und chirurgische Reinterventionen bei den erfolgreich therapierten Patienten erforderlich. Die Beinerhaltungsrate betrug 89,8%.
Schlussfolgerung: Die rt-PA-Fibrinolyse ist ein suffizientes Verfahren zur Behandlung akuter arterieller Obliterationen. Subakute Obliterationen zeigen Einschränkungen im Therapieerfolg und führen zu einer Verlängerung der Hospitalisierung. Im Falle eines moderaten Therapieerfolgs unmittelbar nach Fibrinolyse sind in über einem Viertel der Fälle Reinterventionen und in einem Zehntel der Fälle Amputationen innerhalb eines Jahres notwendig.