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Therapeutische Maßnahmen bei der Trachealperforation
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Veröffentlicht: | 20. Mai 2011 |
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Einleitung: Trachealperforationen imponieren in Klinik, Entstehung und Versorgung durch eine große Vielfalt. Seit 5 Jahren liegt eine Standardisierung der Therapie vor: Defekte größer als 4 cm werden initial operiert; Defekte zwischen 2–4 cm erhalten einen Stent; kleinere Läsionen werden konservativ therapiert. Ziel der Untersuchung war die Auswertung dieser Richtlinien.
Material und Methoden: Ausgewertet wurden alle Trachealperforationen in einem Universitätsklinikum mit 1.200 Betten und 80 Intensivbetten. Untersucht wurden Entstehungsmechanismus, Diagnostik, Latenz zur operativen Versorgung und Rekonvaleszensphase.
Ergebnisse: In einem Zeitraum von 2005–2010 mussten 36 Trachealperforationen behandelt werden. Häufigste Ursache war ein Intubationsschaden (Notfall, 16), schwere Thoraxtraumata (8), gefolgt von intraoperativen Verletzungen (Ösophaguschirurgie, 5) und iatrogenen Verletzungen (7). Die primäre Diagnostik erfolgte bei einem Mediastinalemphysem über Computertomographie, gefolgt von einer Bronchoskopie. In 5 Fällen musste aufgrund einer Ateminsuffizienz sofort notfallmäßig operiert werden. 12 Patienten wurden früh elektiv operiert. Standardzugang war die rechtsseitige Thorakotomie mit primärer Naht der Trachea. In 9 Fällen wurde ein Trachealstent eingelegt, der relativ frühzeitig entfernt wurde. In 10 Fällen wurde eine konservative Therapie z. T. mit passagerer Beatmung vorgenommen. Bei 10 Patienten lag der APACHE Score über 25. Kein Patient verstarb.
Schlussfolgerung: Vor allem die Notfalleingriffe belegen, dass bei großen Defekten über 4 cm eine frühzeitige Therapie sehr erfolgreich sein kann. Selbst bei großen Defekten ließ sich der frische Defekt der Pars membranacea gut rekonstruieren. Ausschlaggebend ist die zeitnahe und konsequente Durchführung der richtigen Intervention.