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Ausbildung in der Katastrophenmedizin – die „Tübinger Summer School Katastrophenmedizin und Humanitäre Hilfe“
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Veröffentlicht: | 20. Mai 2011 |
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Einleitung: Katastrophen passieren. Nicht nur international, wie die Bilder aus Haiti, Chile und zuletzt Pakistan zeigten, auch national wachsen die Anforderungen an einen professionellen Umgang mit Katastrophen und einen angemessenen Schutz der Bevölkerung.
Material und Methoden: Mit diesem Hintergrund und dem Ziel, die studentische Ausbildung an Hochschulen diesbezüglich zu verbessern, wurde 2006 gemeinsam durch die Schutzkommission beim Bundesminister des Inneren, die Deutsche Gesellschaft für Katastrophenmedizin e.V. sowie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe eine Empfehlung für eine curriculäre Ausbildung während des Medizin-Studiums erarbeitet. Eine praktische Umsetzung hingegen ist bisher nicht erfolgt. Mit der 1. Tübinger Summer School „Katastrophenmedizin und Humanitäre Hilfe“ wurden diese Empfehlungen erstmals komplett umgesetzt und durch den Bereich der Humanitären Hilfe ergänzt.
Ergebnisse: Unter der Schirmherrschaft des Bundesinnenministers sowie des Landesinnenministers des Landes Baden-Württemberg wurden über einen Zeitraum von einer Woche die Inhalte der gemeinsamen Empfehlung 43 Studierenden aus dem gesamten Bundesgebiet vermittelt. Besonderer Wert wurde dabei neben den theoretischen Unterrichtseinheiten auf eine praktische und realitätsnahe Ausbildung gelegt. So wurden neben praktischen Übungen zur medizinischen Notfallversorgung u.a. auch eine Dekontaminationseinheit oder ein Behandlungsplatz 50 (BHP 50) demonstriert sowie eine reale Sichtungsübung mit einer Verletztenanzahl von 39 Personen durchgeführt.
Schlussfolgerung: Ziel dieser nunmehr jährlich stattfindenden Veranstaltung ist es, ein Netzwerk der an der Katastrophenmedizin und Humanitären Hilfe interessierten Studierenden in Deutschland zu bilden und mit Experten auf beiden Gebieten zusammenzubringen. Es sollen Kontakte geknüpft werden und interuniversitäre, professionelle Netzwerke entstehen, um die Ausbildung und Handlungsfähigkeit sowie die Forschung in diesen Bereichen im Inland und bei Auslandseinsätzen zu steigern.