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Simultane Gefäßresektion im Rahmen onkologischer Resektionen beim duktalen Pankreaskarzinom – Eine Fall-Kontroll-Studie zum Langzeitüberleben
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Veröffentlicht: | 24. April 2015 |
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Einleitung: Beim Pankreaskarzinom deutet eine makroskopisch vermutete Tumorinfiltration der mesenterico-portal-venösen Achse (pT3) oder der viszeralen Arterien (pT4) ein fortgeschrittenes Tumorstadium an. Nur mittels simultaner Gefäßresektion kann der Tumor entfernt und somit eine Chance auf Langzeitüberleben offeriert werden. Anhand einer Fall-Kontroll-Studie soll das Überleben bei Patienten mit simultaner mesenterico-portalvenöser oder arterieller Resektion im Rahmen der onkologisch-radikalen Pankreasresektion analysiert werden.
Material und Methoden: Zwischen 2001 und 2012 erfolgte bei 46 Patienten eine Pankreasresektion mit simultaner Venen- und/oder Arterienresektion. Hiervon hatten 41 Patienten eine mesenterico-portalvenöse Gefäßresektion, während 5 Patienten eine arterielle Gefäßresektion (A. hepatica oder A. mesenterica sup.) erhielten. Bei 4 der 5 Patienten wurde beides reseziert, portalvenös und arteriell. Diese 46 Patienten mit Gefäßresektion wurden verglichen mit 46 Patienten, die identisch bezüglich Alter, Geschlecht und T-Stadium waren, jedoch ohne simultane Gefäßresektion operiert wurden. Nur Patienten mit histologisch gesichertem duktalen Adenokarzinom des Pankreas wurden analysiert.
Ergebnisse: Die OP-Dauer bei Pankreasresektionen mit simultaner Gefäßresektion (275+/-11 min) war vergleichbar zu jenen Eingriffen ohne Gefäßresektion (284+/-13 min; p=0.54). Es gab ebenso keinen statistisch signifikanten Unterschied bezgl. des intraoperativen Blutverlustes zwischen beiden Gruppen (764+/-96 ml vs. 650+/-133 ml; p=0.44). Selbiges gilt für postoperative Komplikationen. Eine simultane Gefäßresektion hatte keinen negativen Einfluss auf das Patientenüberleben. Dieses betrug nach simultaner Gefäßresektion im Median 12 Monate (5,4-18,6) verglichen mit Patienten ohne Gefäßresektion (14 Monate, 12,2-15,8; p=0.9).
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass eine simultane Gefäßresektion sicher durchführbar ist. Vom onkologischen Standpunkt profitieren Patienten von diesem radikal-chirurgischen Ansatz und haben eine vergleichbare Überlebensdauer wie Patienten ohne simultane Gefäßresektion. Eine vermeintliche Gefäßinfiltration durch den Tumor sollte keinesfalls dazu führen, dass der Patient in ein palliatives Therapiekonzept eingestuft wird.