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Geschlossene Vakuumtherapie bei der Behandlung der Peritonitis – Ist es Zeit zum Umdenken?
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Veröffentlicht: | 24. April 2015 |
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Einleitung: Die Vakuumtherapie (VAC) ist ein etabliertes Verfahren zur Behandlung der Peritonitis. Der temporäre Bauchdeckenverschluss in der herkömmlichen Verbandtechnik mittels VAC ist jedoch mit einer beträchtlichen Rate an nicht erfolgreichen Faszienverschlüssen verbunden. Weiterhin findet sich eine hohe Rate an Narbenhernien im weiteren Verlauf. Die Verwendung einer geschlossenen Vakuumtherapie könnte hier effizienter sein, die Faszienverschlussrate erhöhen und die Entwicklung von Folgekomplikationen verringern.
Material und Methoden: Im Zeitraum von 2 Jahren wurde eine neue Variante der Vakuumtherapie zur Behandlung der Peritonitis angewendet. Im Vergleich zur herkömmlichen Applikation des Unterdruckverbandes werden zwischen zwei Polyurethanschwämme (380 x 250 x 15 mm) ein Klebegitter sowie 1-2 Drainagen platziert. Das System kann mit jeder handelsüblichen Folie zum Schutz der Viszera kombiniert werden. Die Drainagen werden seitlich der Laparotomiewunde ausgeleitet und anschließend die Bauchdecke einschließlich der Faszie, über den eingelegten Schwämmen verschlossen. Durch Verwendung eines Universaladapters kann jede handelsübliche Pumpe als Vakuumquelle verwendet werden.
Ergebnisse: Bisher wurden 14 Patienten mit der geschlossenen Vakuumtherapie bei Peritonitis behandelt. Indikation war eine sekundäre oder postoperative Peritonitis. Weiterhin kam das System bei Patienten mit Peritonitis nach Dünndarmfisteln und deren operativer Revision zur Anwendung. Die Behandlungsdauer mittels VAC betrug 7-25 Tage mit einem Wechselintervall von 3 - 5 Tagen. Ein Faszien- und Hautverschluss wurde bei allen Patienten erreicht. Komplikationen wie revisionspflichtige Blutungen, intraabdominale Abszesse, unterdruckassoziierte Verletzungen parenchymatöser Organe oder intestinale Fisteln traten nicht auf.
Schlussfolgerung: Die geschlossene Vakuumtherapie stellt eine interessante Alternative zur Behandlung der Peritonitis mittels offenem Abdomen und Unterdrucktherapie dar. Das System ist flexibel einsetzbar und lässt sich mit allen handelsüblichen Pumpensystemen kombinieren. Die, insbesondere bei herkömmlichen Systemen auftretende Faszienretraktion, wird damit vermieden.