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Das sekundäre Angiosarkom der Brust nach brusterhaltender Therapie
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Veröffentlicht: | 24. April 2015 |
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Einleitung: Durch das Mammographie-Screening werden zunehmend kleine Mamma-Carcinome entdeckt, welche mit einer brusterhaltenden Therapie (BET) und anschließender Bestrahlung kurativ behandelt werden können. Aufgrund der Zunahme der Brust Bestrahlungen nach brusterhaltender Therapie häufen sich die Fälle von strahleninduzierten sekundären Neoplasien. Die am häufigsten auftretende sekundäre Neoplasie ist das Angiosarkom. Dies entsteht mit einer Latenz von 4-7 Jahren nach einer Bestrahlungstherapie. Genetische Prädisposition und eine strahleninduzierte Entartung von Endothelzellen werden als auslösender Faktoren beschrieben.
Material und Methoden: Wir möchten gerne einige Fälle unserer Kinik vorstellen und diskutieren. Allen Fällen gemeinsam ist eine inadäquate Ersttherapie ohne Konsultation eines Tumorboardes. Nach Vorstellung in unserer Klinik führten wir bei allen Patienten nach vorherigem CT-graphischem Ausschluss einer Thoraxwandinfiltration des Tumors die radikale Tumorexcision mit anschließender Defektdeckung mit einem gestielten Latissimus Dorsi Lappen durch. Postoperativ wurden die Patienten in unserem interdisziplinären Tumorboard vorgestellt. Eine adjuvanthe Therapie wurde in einem Fall empfohlen.
Ergebnisse: Eine radikale Excision des Tumors mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand ist die Therapie der Wahl. Die Defektdeckung des entstandenen Gewebedefizits ist aufgrund des vorbestrahlen Gewebes ebenfalls anspruchsvoll und limitiert die rekonstruktiven Möglichkeiten. Hier sollten individuelle Faktoren, wie Alter der Patientin, lokaler Gefäßstatus und Wunsch nach einer Brust-Rekonstruktion berücksichtigt werden. Die Vorstellung in einem interdisziplinären Tumorboard sollte erfolgen, um individuelle adjuvante Therapieverfahren zu ermöglichen. Trotz kurativer Resektion liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei sekundären Angiosarkomen zwischen 20-30%.
Schlussfolgerung: Eine Differenzierung von Lokal-Rezidiv und sekundärem Angiosarkom ist schwierig. Die Diagnostik, Therapie und Nachsorge ist noch nicht standardisiert, sollte dennoch in einem Brustzentrum mit vorhandener plastisch-chirurgischer Expertise erfolgten. Eine radikale Resektion zur Erreichung einer R0-Resektion sollte angestrebt werden. Die Defektdeckung stellt einen hohen Anspruch an den erfahrenen Plastischen Chirurgen. Trotz adäquater Therapie liegt die 5 Jahres-Überlebensrate nur bei 20-30%.