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Die iatrogene Nervenverletzung – Komplikationsmanagement aus Sicht des Mikrochirurgen
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Veröffentlicht: | 24. April 2015 |
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Einleitung: Die iatrogene Verletzung von peripheren Nerven stellt eine gravierende Komplikation chirurgischer Eingriffe, die letztendlich zur Gebrauchsunfähigkeit der betroffenen Extremität und damit zur Invalidität führen kann. Unter der Annahme eines transienten Leitungsblocks aufgrund intraoperativer Manipulation wird auch bei postoperativ neu aufgetretenen Paresen die weitere Diagnostik und Therapie oftmals verzögert.
Material und Methoden: Anhand typischer Fälle aus unserem Krankengut (Läsionen des N. radialis, des N. ulnaris, des N. peronaeus communis) wird die Problematik der verspäteten Präsentation der Patienten und der damit verbundenen Entscheidung für oder gegen die mikrochirurgische Rekonstruktion dargestellt.
Ergebnisse: In allen Patienten erfolgte die Vorstellung in unserer Klinik mindestens 3 Monate nach der Erstmanifestation der Parese. In allen Fällen erfolgte die operative Revision mit Neurolyse, Neuromresektion, Nervennaht, bzw. Rekonstruktion mittels Nerventransplantaten. Zum Revisionszeitpunkt wurden keine gleichzeitigen motorischen Ersatzoperationen durchgeführt. Bei ausbleibender Reinnervation und fehlender Funktionsrückkehr wird durch die vorausgegangene Revisionsoperation die Durchführung und Qualität der motorischen Ersatzplastiken nicht beeinflusst.
Schlussfolgerung: Die frühzeitige Diagnosestellung und Vorstellung im spezialisierten Zentrum erscheint allerdings für den Erfolg der mikrochirurgischen Rekonstruktion unabdingbare Voraussetzung. Die Entscheidungsfindung durch den Primärversorger kann mittels eines einfachen Algorithmus optimiert werden.
Abbildung 1 [Abb. 1]