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Die interdiszipliäre Rekonstruktion der vaskulär kompromittierten Extremität – ein therapeutischer Algorithmus
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Veröffentlicht: | 24. April 2015 |
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Einleitung: Patienten mit vaskulären Wunden an der unteren Extremität sind von Makroamputationen ebenso bedroht wie durch eine hohe Morbidität und Mortalität. Hier stellen wir einen interdisziplinären Algorithmus dar, der auf der Kombination einer Revaskularisation mit einem mikrochirurgischen Gewebetransfer beruht.
Material und Methoden: Präoperativ werden alle Patienten mit vaskulären Wunden in einem interdisziplinären Extremitätenboard bestehend aus Internisten, interventionellen Radiologen, Septischen Chirurgen, Traumatologen, Orthopäden, Gefäß- und Plastischen Chirurgen evaluiert. Patienten, die sowohl eine chirurgische Revaskularisation als auch eine freie Lappenplastik benötigen werden nach folgendem Schema behandelt: (1) Bypassanlage oder interventionelle Revaskularisation und zweizeitige freie Lappenplastik distal an die originäre Gefäßversorgung; (2) arterielle Anastomose End zu Seit an den Bypass und End zu End an eine tiefe Vene; (3) Anlage eines arteriovenösen Loops und Durchführung der arteriellen und venösen Anastomosen an den Loop. (4) Arterielle Einstrombahnverlängerung: Wenn eine distale Anastomose des Gefäßbypasses nicht möglich ist, wir die Lappenplastik endständig an den Bypass angeschlossen. (5) Interposition einer Perforator-Lappenplastik in die arterielle Strombahn als “Durchflusslappenplastik.
Ergebnisse: Die Therapie von Patienten mit vaskulären Wunden ist in fast jedem Alter mit einer akzeptablen Komplikationsrate möglich. Die älteste Patientin in unserem Kollektiv war 92 Jahre alt. Eine gute Patientenselektion bezogen auf Begleiterkrankungen (z.B. term. Niereninsuffizienz), die Empfängerregion und die zu erwartende Compliance ist sehr wichtig, da sonst die Verlustraten ansteigen und ein funktioneller Extremitätenerhalt gefährdet ist. Auch die Auswahl der Lappenplastiken ist wichtig, weil die individuelle arterielle Flussrate insbesondere bei den Typen (3) und (4) die Gefahr von Bypassverschlüssen signifikant beeinflussen kann.
Schlussfolgerung: Majoramputationen können in einem interdisziplnär abgesprochenen und auch operierten Konzept vermieden werden. Dies ist vor allem deshalb von großer Bedeutung, weil in diesem Patientengut Majoramputationen mit einer signifikanten mittelfristigen Mortalität behaftet sind. Aus diesem Grund sollten entsprechende Patienten in “interdisciplinären Extremitätenboards” besprochen werden.