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Platzbauchbehandlung durch Faszienverschluss mit Polyglactin (Vicryl®)-Mesh-Augmentation
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Veröffentlicht: | 24. April 2015 |
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Einleitung: Fasziendehiszenzen stellen nach wie vor ein häufiges Problem nach Laparotomien dar und gehen mit einer hohe Sekundärmorbidität und auch Mortalität einher. Die operative Versorgung ist bei schlechter Faszienqualität oft schwierige und nicht selten mit dem Auftreten von Rezidiven behaftet. Ein neuer Ansatz ist der Faszienverschluss durch Fasziennaht mit Augmentation der Bauchdecke durch ein resorbierbares Mesh. Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Evaluation der operativen Platzbauchbehandlung durch Vicryl-Mesh-Augmentation der Bauchdecke in IPOM Technik.
Material und Methoden: Von Februar 2007 bis März 2014 wurde an unserer Klinik bei 47 Patienten eine akute Fasziendehiszens durch Revisionslaparotomie und Faszienverschluss mit Implantation eines 28x35 cm großen grobporigen Vicryl®-Meshs versorgt. Die Patienten wurden im Hinblick auf ihren postoperativen Verlauf sowie das Auftreten von sekundären Narbenhernien nachverfolgt.
Ergebnisse: Bei 8 Patienten (17%) erfolgte die Meshimplantation bei Vorliegen einer abdominellen Infektsituation. Drei Patienten (6.4%) musste während des weiteren stationären Aufenthaltes aus anderen Gründen erneut laparotomiert werden, zwei Patienten verstarben während des Aufenthaltes (4.3%). Nur bei einem Patienten (2.2%) kam es einem Platzbauchrezidiv. In einem Fall musste ein sekundär heilende Wund über eine Vakuumtherapie zur sekundären Abheilung gebracht werden, bei den anderen Patienten erfolgte die Wundheilung primär. Bis heute wurde bei 7 Patienten (14.9%) eine symptomatische Narbenhernie diagnostiziert.
Schlussfolgerung: Die Platzbauchbehandlung durch Faszienverschluss mit Vicryl®-Mesh-Augmentation ist eine effektive Behandlungsmethode der akuten Fasziendehiszens nach Laparotomie.