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Postoperatives Leberversagen nach vorheriger Pfortaderembolisation – eine multivariate Analyse unter Berücksichtigung von Restlebervolumen und Leberfunktionskapazität
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Veröffentlicht: | 21. April 2016 |
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Einleitung: Die Pfortaderembolisation führt zu einer Größenzunahme des Restlebervolumens, dennoch kann es bei ausgedehnten Leberresektionen zu einem postoperativen Leberversagen kommen. Ziel dieser Studie ist es, präoperative Faktoren zu identifizieren, die zu einem postoperativen Leberversagen nach vorheriger Pfortaderembolisation führen können.
Material und Methoden: Eingeschlossen wurden Patienten, die zwischen August 2011 und Dezember 2014 im Uniklinikum Aachen nach Pfortaderembolisation reseziert wurden. Daten zu Lebervolumen, Leberfunktionskapazität (gemessen mit dem 13C-Methacetin- LiMAx-Test), Laborparametern und Patientencharakteristika wurden retrospektiv univariat und multivariat im Hinblick auf postoperatives Leberversagen (angelehnt an ISGLS) ausgewertet.
Ergebnisse: Insgesamt 95 Patienten wurden in dem genannten Zeitraum embolisiert, 64 Patienten erhielten eine ausgedehnte Leberresektion (Hemihepatektomie rechts, Trisektorektomie rechts). 11% erlitten ein postoperatives Leberversagen, die Mortalität betrug 4,7%. In der multivariaten Analyse war nur das Restlebervolumen signifikant mit dem postoperativen Leberversagen assoziiert. Die kalkulierte postoperative Leberfunktionskapazität war bei Patienten mit Leberversagen signifikant niedriger (67 µg/kg/h) als bei Patienten ohne Leberversagen (109 µg/kg/h).
Schlussfolgerung: Das Restlebervolumen ist der entscheidende präoperative Faktor, der mit postoperativem Leberversagen assoziiert ist. Eine CT mit Volumetrie sollte vor Resektion durchgeführt werden.