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Postbariatrische Plastisch-Rekonstruktive Chirurgie: „Buried Penis“
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Veröffentlicht: | 21. April 2016 |
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Einleitung: Weltweit sind 1,4 Milliarden Menschen übergewichtig; in Deutschland beträgt die Prävalenz 67% bei Männern und 53% bei Frauen. Wenig bekannt ist, dass präpubische Fettschürzen eine Internalisierung der äußeren Geschlechtsorgane bedingen können mit daraus resultierenden Problemen bei der Miktion und Körperhygiene. Ein Beispiel hierfür ist der sogenannte versteckte Penis oder „buried penis“, wobei die penile Haut in die Fettschürze einbezogen wird und der Penisschaft sich im Fettgewebe befindet. Dieses Phänomen wird häufig als Phimose verkannt. Nachfolgende Zirkumzisionen verschlimmern bereits bestehende Probleme wie Mazeration und Irritation der periglandulären Haut bis hin zum Lichen sclerosus et atrophicus.
Material und Methoden: Klinische Erscheinungsbilder des buried penis aus dem Patientengut der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Klinikum Bremen-Mitte werden dargestellt und die jeweiligen OP-Methoden präsentiert.
Ergebnisse: Unsere Therapie der Wahl ist eine plastisch-chirurgische Penisplastik modifiziert nach Alter mit simultan durchgeführter Fettschürzenresektion. Hierbei wird zunächst eine komplette Evasion des Penis aus dem umliegenden Fettgewebe durchgeführt mit drei verschiedenen Elongationsverfahren und sowohl penopubischer als auch penoskrotaler Fixation. Im Anschluss erfolgt eine Fettschürzenresektion mit gleichzeitiger Mons pubis Straffung. Fallbeispiele, individuelle Verfahrensweise und postoperatives Outcome werden dargestellt.
Schlussfolgerung: Die genitale, plastisch-chirurgische Rekonstruktion des buried penis stellt einen wichtigen Eingriff dar zur Wiederherstellung der Miktionsfähigkeit, Körperhygiene und damit der Lebensqualität.