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Frühmorbidität bei Ösophagusatresie (ÖA) vs. isolierte ösophagotracheale Fistel (TÖF)
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Veröffentlicht: | 21. April 2016 |
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Einleitung: Die Prävalenz der Ösophagusatresie liegt weltweit bei 1 auf 4099 bis 4608 Geburten mit Überlebensraten über 95% in ausgewiesenen Zentren. Wir verglichen den perinatalen Verlauf, die perioperative Morbidität sowie die Frühergebnisse bei Kinder mit ÖA im Vergleich zur isolierten TÖF.
Material und Methoden: 32 aufeinanderfolgende Patienten der Jahre 2006 bis Juni 2014 wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: ÖA/TÖF (n=28) sowie isolierte TÖF (n=4). Ein Votum der Ethikkommission der Ruhr-Universität liegt vor.
Ergebnisse: Beide Gruppen zeigten zur Geburt einen Wachstumsrückstand. Bei einigen Kindern mit ÖA/TÖF fanden sich kritische Nabelschnur-pH-Werte. Die Apgar-Scors wiesen ganz überwiegend eine gute Anpassung aus. Das mittlere Alter zur Operation lag am Tag 1 für die ÖA/TÖF-Gruppe, verglichen mit Tag 7 für die TÖF-Gruppe. Perioperativ beobachteten wir bei Operation der ÖÄ/TÖF 13 relevante Ereignisse, die alle gut beherrscht wurden. Die Dauer der postoperativen Beatmung und die stationäre Aufenthaltsdauer in der Kinderchirurgie war für Neugeborenen mit isolierter TÖF deutlich kürzer (8 vs. 23 Tage). Die Letalität betrug 6 % (2 von 28; 1 x Multiorganversagen bei Trisomie 18; 1 x idiopathische pulmonale Hypertension nach 5 Wochen in Kinderklinik).
Schlussfolgerung: Ein Entwicklungsrückstand sowie eine hohe Rate von relevanten Begleitfehlbildungen ist für beide Entitäten zu erwarten. Eine höhere Komplexität der Chirurgie bedingt eine höhere perioperative Morbidität bei ÖA/TÖF. Bei rechtzeitiger Behandlung zeigen Kinder mit isolierter TÖF einen komplikationsarmen postoperativen Verlauf.