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Prädestinieren Frühgeburtlichkeit, Dehydratation oder Alkalose eine komplikative Operation bei der Pyloromyotomie?
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Veröffentlicht: | 21. April 2016 |
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Einleitung: Die extramuköse Spaltung des Pylorusmuskels ist akzeptiertes Standardvorgehen bei infantiler hypertropher Pylorusstenose (IHPS). Die Eleganz der Ausführung, die Bedeutung für die kinderchirurgische Ausbildung sowie Vorteile für den Säugling prädestinieren die laparoskopischen Pyloromyotomie (LPM) als Standardmethode. Die Vorgelegte Untersuchung geht der Frage nach, ob sich Säuglinge, bei denen eine Komplikation eintrat von der „Normalgruppe“ unterscheiden.
Material und Methoden: Zwischen Januar 2009 und August 2015 wurden in einer Ausbildungsklinik 95 Kinder mit einer Pyloruststenose operiert. Eine iatrogene Mukosa-Perforation ereignete sich in 5 Fällen (4 LPM, 1 offene PM) und bei 2 Patienten war die Myotomie unvollständig (Gesamt-Komplikationsrate 7%). Untersucht wurden antropometrische Daten, sowie die laborchemischenAusgangssituation vor Beginn der präoperativen Infusionstherapie. Wir verglichen die Daten mit einer hauseigenen Kontrollgruppe (n=56) mit Normalverlauf.
Ergebnisse: Nur 2 Kinder waren Frühgeborene. Die Dauer des präoperativen schwallartigen Erbrechens betrug 3 Tage (1 bis 6) und das Alter zur OP lag zwischen 19 und 50 Tagen postnatal. Die Laborwerte ergaben eine milde isotone Dehydratation (Hk 0,44; Na 137,5 mmol/l [134 bis 139]). Es bestand in allen Fällen eine leichte bis mäßige Alkalose (pH 7,49 [7,44 bis 7,56]. Der Respiration (pCO2) und die Laktatkonzentration lagen im Vergleichsbereich der Kontrollgruppe.
Schlussfolgerung: Anamnesedauer, Biometrie und Laborchemie ergeben keinen Hinweis auf eine Prädisposition zu einem komplikativen intraoperativen Verlauf. Hier sind in erster Linie subjektive Faktoren relevant.