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Subunguales Melanom am Daumen – plastische Defektdeckung als Alternative zur Amputation
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Veröffentlicht: | 5. Oktober 2009 |
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Fragestellung: Eine 42-jährige Frau wurde mit einem subungualem Melanom am rechten Daumen zur weiteren Therapie vorgestellt. Alio loco wurde in der Dermatologie bereits eine Exzision non in sano mit temporärem Wundverschluss und positiver Sentinel-Lymphknotenextirpation in der Axilla durchgeführt.
Methodik: Wir führten zunächst eine Nachresektion des Nagelbettes durch, bei der der Tumor histologisch vollständig entfernt wurde. Gleichzeitig wurde eine komplette axilläre Lymphadenektomie vorgenommen, bei der keine weiteren befallenen Lymphknoten nachgewiesen werden konnten. Daher wurde zum Längenerhalt des Daumens bei einer Rechtshänderin auf eine Amputation verzichtet und bei freiliegendem Nagelkranz die Defektdeckung mit einem Foucher-Lappen modifiziert nach Holevich durchgeführt.
Ergebnisse: Postoperativ zeigte sich eine primäre Wundheilung und die Patientin konnte mit einer guten Funktion entlassen werden. Ein Anhalt für ein Lokalrezidiv zeigte sich bis dato nicht.
Schlussfolgerung: Subunguale Melanome machen weniger als 3% aller kutaner Melanome aus. Die Therapierichtlinien sehen einen ausreichend großen Resektionsabstand (nach Breslow) vor, der bei subungualer Lokalisation nicht erreicht werden kann. Alternativ ist dann die Amputation in Betracht zu ziehen, die jedoch am Daumen mit deutlichen Funktionseinbußen einhergeht. Sorgfältige onkologische Kontrollen vorausgesetzt kann ein Einzelfällen mittels aufwändiger plastisch-chirurgischer Rekonstruktionsmaßnahmen eine Amputation vermieden werden.