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Defektdeckung im Bereich der Hand. Besteht für die gestielte Leistenlappenplastik noch eine Indikation? Ergebnisse von 85 Patienten
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2012 |
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Fragestellung: Die steigende Anzahl verfügbarer freier und lokaler Lappenplastiken zur Deckung von Haut-Weichteildefekten der Hand wirft die Frage der Wertigkeit traditioneller Methoden der Defektdeckung wie der gestielten Leistenlappenplastik auf. Ziel der Studie war es, die Langzeit-Ergebnisse von Defektdeckungen mittels gestielter Leistenlappenplastiken zu untersuchen und deren Wertigkeit im Zeitalter der Mikrochirurgie zu bestimmen.
Methodik: Zwischen 1982 und 2009 wurden 85 Patienten mit Haut-Weichteildefekten der Hand und des distalen Unterarms in unserer Klinik mit gestielten Leistenlappenplastiken versorgt. 49 Patienten konnten befragt und körperlich untersucht werden.
Ergebnisse: Das mittlere Alter der Patienten war 33, das Verhältnis männlich/weiblich 4:1, der durchschnittliche Krankenhausaufenthalt 29±13 Tage und der mittlere Nachuntersuchungszeitraum betrug 9 Jahre. Die Dauer bis zur Durchtrennung des Lappen-Stils betrug 24±5 Tage. Insgesamt wurden im Mittel 4,6 Operationen nach Anlage des Leistenlappens durchgeführt. Diese beinhalteten Ausdünnungen, Vertiefungen der Interdigitalfalten, Lappenrevisionen aber auch Operationen der ursprünglich bestehenden Verletzungen. Eine Lappenplastik ging verloren (1,2%). Die Ergebnisse wurden überwiegend als gut bezeichnet, 81,6% der Patienten würden sich erneut für den Eingriff entscheiden. Der DASH-Score wurde mit 23±17 angegeben. Die Vancouver Scar Scale zeigte ein nahezu normale Erhabenheit und Vaskularisierung (0,15±0,42 bzw. 0,34±0,64), die Pigmentierung war leicht abnormal (0,81±0,58) und die Hautqualität wurde als geschmeidig bewertet (1,49±1,16).
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Patienten mit Leistenlappenversorgung waren insgesamt sehr positiv, die meisten Patienten würden sich erneut dieser Operation unterziehen, und der Eingriff ist einfach und sicher durchführbar.
Die Vielzahl an Sekundäroperationen, der lange Krankenhausaufenthalt und die temporäre Immobilisation des betroffenen Arms zeigen jedoch, dass die gestielte Leistenlappenplastik alternativen Verfahren wie Perforator- und Faszienlappen unterlegen ist.
Aus Sicht der Autoren dient der gestielte Leistenlappen aktuell vor allem als Rückzugsoption. Er ist jedoch weiterhin fester Bestandteil rekonstruktiver Konzepte und sollte integrativer Bestandteil des operativen Spektrums bleiben.