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Thoracic Outlet Syndrom
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Veröffentlicht: | 10. Oktober 2018 |
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Fragestellung: Das TOS wird durch einen Platzmangel im costoclavikulären Raum verursacht, der zu Irritation der neurovaskulären Strukturen im Sinne eines chronischen Schmerzsyndroms führt. Die chirurgische Therapie erfolgt als Dekompression, wobei das Ausmaß der Resektion (Muskel, ligamentäre Strukturen, Knochen) Gegenstand andauernder Kontroversen ist.
Methodik: Die Diagnose des TOS erfolgt klinisch, es existiert kein bildgebendes oder neurophysiologisches Verfahren zur Sicherung der Diagnose. Die klinischen Symptome zeigen eine erhebliche Variationsbreite von Schmerzsymptomen im Schulter-Armbereich, bis zu sensiblen und motorischen Ausfällen der Hand. Eine Vielzahl von Patienten ist unter einer Diagnose einer peripheren Nervenkompression bereits erfolglos voroperiert worden. Die chirurgische Dekompression erfolgt primär über den supraclavikulären Zugang. Die komprimierenden Strukturen werden reseziert, besondere Bedeutung hat der Ansatz der 1. Rippe, was mit dem Verlauf der Wurzel Th1 zusammenhängt. Im Zeitraum von 10/02 – 3/17 wurden an 114 Patienten 142 Dekompressionen bei Thoracic Outlet Syndrom vorgenommen, an 28 Patienten beidseitig.
Ergebnisse: Bei 80 Fällen wurde eine Exartikulation der Rippe im Vertebrocostalgelenk durchgeführt, diese Patientengruppe wies im Verlauf die signifikant besseren klinischen Ergebnisse auf.
Schlussfolgerung: Der Exartikulation der 1. Rippe kommt nach den vorliegenden Daten eine Schlüsselstellung in der chirurgischen Therapie des TOS zu. Aufgrund der Unsicherheit der Diagnosestellung wird das TOS in einer Anzahl von Fällen nicht erkannt, nicht ausreichend klinisch gewürdigt oder adäquat therapiert. Bei korrekter Diagnose und adäquater Dekompression können komplette Remissionen oder deutliche Verbesserungen erzielt werden.