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63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

12. bis 14. Oktober 2023, Leipzig

Die individuelle prothetische Versorgung der Grundgelenksarthrose und deren physiotherapeutische Nachbehandlung anhand eines Fallberichtes

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Christian Otis Lorenz - Orthop.-Unfallchirurgische Gemeinschaftspraxis, Maass/Heisch/Lorenz, Pirna, Germany
  • Christoph Winkler - Physiotherapie Roschig, Pirna, Germany
  • Erik Baldauf - Helios Klinikum Pirna, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Pirna, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Leipzig, 12.-14.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dgh17

doi: 10.3205/23dgh17, urn:nbn:de:0183-23dgh177

Veröffentlicht: 13. Oktober 2023

© 2023 Lorenz et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die bedarfsgerechte Versorgung von Patienten mit notwendig hohem Anspruch bei Einsatz der Hände und bestehender Grundgelenksarthrose stellt aktuell eine Herausforderung dar. Insbesondere die prothetische Versorgung wird durch sich stetig reduzierende Produktoptionen im Einzelfall eine Aufgabe. Eine qualitative Nachsorge durch Handtherapeuten ist für den Operationserfolg maßgeblich.

Methodik: Vorgestellt wird die Behandlung und physiotherapeutische Nachsorge eines 61-jährigen, rechtsdominanten Kraftfahrers mit ausgeprägter Arthrose der MCP-Gelenke 2 und 3 beider Hände. Konservative Therapieoptionen waren frustran ausgeschöpft, der Patient war nicht arbeitsfähig und stellte sich mit hoher Motivation zur Weiterführung seines Berufes vor. Bei handintensiver Tätigkeit war eine Versorgung mit Silikon-Platzhaltern nicht erfolgsversprechend. Es wurde die einzeitige Implantation einer PIP-Prothese mit Metall-PE-Gleitpaarung an den Grundgelenken D2 und D3 der dominanten rechten Hand durchgeführt. Das Nachbehandlungsschema wurde in engmaschiger Absprache mit dem Handtherapeuten erstellt und wird bzgl. Schienenversorgung und Therapie detailliert vorgestellt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Über den Behandlungsverlauf von 9 Monaten konnte eine Schmerzfreiheit in Ruhe mit Verbesserung der Handkraft gegenüber dem präoperativen Befund, milden Beschwerden bei Krafteinsatz und die Arbeitsfähigkeit des Patienten erreicht werden. Die gezielte handtherapeutische Nachsorge war für den Behandlungsverlauf essentiell. Die prothetische Versorgung der Fingergelenke wird weiter kontrovers diskutiert, die Studienlage ist uneins. Nichtsdestotrotz besteht ein hoher Anspruch seitens der Patient:innen älter 60 Jahre, welcher in Zukunft für die operative und handtherapeutische Versorgung Beachtung und Auseinandersetzung bedarf.