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Lunatum-Typen und ihre Referenzwerte in einer Bevölkerungsstichprobe
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Veröffentlicht: | 13. Oktober 2023 |
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Fragestellung: Besitzt das Lunatum keine Gelenkfacette zum Hamatum, spricht man von einem Typ-1-Lunatum. Ist eine Gelenkfacette zu sehen, handelt es sich um Typ 2. Dieser Typ scheint mit einer geringeren radiokarpalen Beweglichkeit assoziiert zu sein. Die zusätzliche Gelenkfacette wirkt möglicherweise stabilisierend auf die Handwurzel, da eine DISI-Deformität nach Skaphoidfraktur bei Typ-2-Lunatum seltener beobachtet wurde.
In dieser Studie sollte die Häufigkeit der Lunatum-Typen in einer Bevölkerungsstudie und der Einfluss des Typs auf die Beweglichkeit untersucht werden.
Methodik: Im Rahmen einer Kohortenstudie wurden mittels 1,5-T-MRT 276 linke Hände und 289 rechte Hände von 140 Männern und 160 Frauen untersucht. Nach multiplanarer Rekonstruktion erfolgte eine Klassifikation in Typ 1 und Typ 2, anschließend Messung der Capitatum-Triquetrum-Distanz (CTD), Lunatum-Hamatum-Distanz (LHD) und des distalen ulnaren Lunatumwinkels. Entsprechend der Beurteilung der CTD-Messung nach Galley wurde in Typ I, intermediate und Typ II eingeteilt.
Mittels ANOVA wurden die Typen bezüglich der Handgelenksbeweglichkeit verglichen. Korrelationen wurden nach Pearson bestimmt.
Ergebnisse: Bei Männern ist an der linken Hand seltener ein Lunatum Typ 1 zu sehen. Bei der Einteilung entsprechend der CTD-Messung sind intermediate und Typ II bei beiden Geschlechtern häufiger als Typ I.
Bei Typ I nach Galley liegt die LHD bei 3,5 mm, der Lunatumwinkel bei 117°. Beim intermediären Typ liegt die LHD bei 2,4 mm und der Lunatumwinkel bei 125°. Bei Typ II liegt die LHD bei 1,5 mm und der Lunatumwinkel bei 130°.
Die Handgelenksbeweglichkeit in Extension/Flexion und Radial/Ulnarduktion war vom Lunatumtyp unabhängig. Es besteht eine positive Korrelation von CTD und Handgelenksextension bzw. negative Korrelation mit der Handgelenksflexion.
Schlussfolgerung: Der Lunatum-Typ an sich hat keinen Einfluss auf die Handgelenksbeweglichkeit. Bei Korrelation von CTD und Handgelenksbeweglichkeit scheint eine stabilisierende Wirkung auf Kosten der Beweglichkeit möglich.