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27 Chancen – Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) bei Frakturpseudarthrosen der Hand
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Veröffentlicht: | 13. Oktober 2023 |
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Fragestellung: Verzögerte Frakturheilungen und Pseudarthrosen, auch an allen Knochen der Hand, erfahren für gewöhnlich operative Revisionen.
Wir haben am eigenen Patientengut nachuntersucht, ob die non-invasive Stoßwellentherapie ebenfalls zu guten Langzeitresultaten führt und bei welchen Knochen Korrekturosteosynthesen dadurch ersetzt werden könnten.
Methodik: Bei 311 (Study Group) von insg. 534 (2001–2022) mit fokussierten hochenergetischen (bis 0,55 mJ/mm²) Stoßwellen behandelten Frakturheilungsstörungen der Hand und Finger konnte retrospektiv das Outcome bestimmt werden.
MHK 5-Pseudarthrose (Abbildung 1 [Abb. 1])
ESWT bei Scaphoid-Pseudarthrose (Abbildung 2 [Abb. 2])
Die Definition einer verzögerten Frakturheilung oder Pseudarthrose folgte der der E.S.T.R.O.T. Fast alle Fälle wurden mit dem elektromagnetischen Praxisgerät STORZ Duolith® SD1 nach sonografischer Frakturspaltortung behandelt, üblicherweise 1–3 Einzeltherapiesitzungen à 4.000 Stoßwellen. Die knöcherne Heilung orientierte sich am radiologischen Verlauf, einer erfolgten Implantatentfernung und/oder der Wiederherstellung einer gebesserten Funktion mit weitgehender Beschwerdefreiheit.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei 75,9% (236/311) aller Einzelfälle konnte eine knöcherne Heilung verifiziert werden. Vergleichsweise unbefriedigend waren die Heilungsraten am Kleinfinger (64,3%) und am MHK 5 (69,2%), besonders erfreulich jedoch am wichtigen Daumen (82,4%) und am Scaphoid (75,9%).
Verglichen mit operativen Revisionen sind Stoßwellenbehandlungen bei Frakturheilungsstörungen der Hand deutlich unaufwändiger.
- Wir empfehlen die ESWT als Alternative zu operativen Revisionseingriffen bei Frakturheilungsstörungen in der Handchirurgie. Operateur:innen, die ihre eigenen Erfolgschancen bei über 90% sehen, sollten jedoch primär zum Skalpell greifen.