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63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

12. bis 14. Oktober 2023, Leipzig

Vergleichende Analyse des T-zellulären Immunstatus bei Rhizarthrose-Patient:innen im Rahmen einer klinischen Studie zur Eigenfetttherapie

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Moritz Bader - Hand-, Plastische und Ästhetische Chirurgie, LMU München, München, Germany
  • Philipp Metzger - Abteilung für Klinische Pharmakologie, LMU München, München, Germany
  • Adrian Gottschlich - Abteilung für Klinische Pharmakologie, LMU München, München, Germany
  • Maximilian Saller - Muskuloskelettales Universitätszentrum – MUM, LMU München, Planegg/Martinsried, Germany
  • Riccardo Enzo Giunta - Hand-, Plastische und Ästhetische Chirurgie, LMU München, München, Germany
  • Elisabeth Haas-Lützenberger - Hand-, Plastische und Ästhetische Chirurgie, LMU München, München, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Leipzig, 12.-14.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dgh70

doi: 10.3205/23dgh70, urn:nbn:de:0183-23dgh708

Veröffentlicht: 13. Oktober 2023

© 2023 Bader et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Eigenfetttransplantation bildet seit einigen Jahren eine erfolgreiche Therapiealternative bei Rhizarthrose. Bei einer Erfolgsquote von 61% (Haas et al., 2019) sind die entscheidenden Faktoren für ein Ansprechen der Therapie allerdings nur unzulänglich bekannt. In einer Arbeit zur verzögerten Frakturheilung konnten Reinke et al. (2013) zeigen, dass das T-zelluläre Immunsystem maßgeblich Einfluss auf den Verlauf von Entzündungsreaktionen im Stützgewebe nimmt. Darauf basierend war das Ziel dieser experimentellen Studie durch FACS-Analyse und ELISA im peripheren Blut relevante ‚Player‘ für ein Therapieansprechen zu identifizieren.

Methodik: In einem Zeitraum von 18 Monaten wurden 32 Rhizarthrose-Patient:innen (E&L 1–3, f:m 23:9, gemitteltes Alter 59,2 Jahre) mit intraartikulärer Eigenfettinjektion behandelt. Anhand von VAS-Schmerzskala sowie MHQ und DASH wurden davon 21 als Responder und 11 als Nonresponder gewertet; zur Relation wurde eine altersadäquate gesunde Kontrollgruppe hinzugezogen (n=12). Im dreimonatigen Follow-up erfolgten seriell 4 Blutentnahmen. Aus den Proben wurden Serum sowie PBMCs isoliert und bei -80°C konserviert. Die FACS-Analyse fokussierte sich auf die CD4+ T-reg-Zellen und CD8+ Gedächtniszellen. Das Serum wurde mit ELISA auf inflammationstypische Zytokine untersucht. Die vergleichende Analyse erfolgte zwischen Gesunden und Kranken wie auch innerhalb der Arthrose-Gruppe zwischen Respondern und Nonrespondern.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Klinisch zeigte sich ein Therapieansprechen bei 66% der Patient:innen mit einer deutlichen Verbesserung der Schmerzen. Die Gegenüberstellung der Responder und Nonresponder ließ sich auf zellulärer Ebene nicht bestätigen, es fand sich kein signifikanter Unterschied zwischen den o.g. T-Zell-Subpopulationen. Im ELISA konnte ein Entzündungszustand systemisch nicht signifikant nachgewiesen werden. In der Respondergruppe konnte ein Trend zu weniger chronischen Entzündungszellen (PD-1+) gemessen werden.

Die spezifischen Untersuchungen der T-Zellen haben gezeigt, dass keine direkte Korrelation zwischen Therapieerfolg und T-zellulärem Immunstatus besteht. Für die Identifizierung derartiger Prädiktoren sind weitere Konzepte, wie die Suche innerhalb eines großen, aber eng definierten Patient:innenkollektivs, notwendig. Zusätzlich kann die genauere Charakterisierung einzelner Immunzellsubpopulationen dazu beitragen, relevante Einflussfaktoren gezielt zu ermitteln.