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63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

12. bis 14. Oktober 2023, Leipzig

Ergebnisse von 560 implantierten Daumensattelgelenk-Endoprothesen über einen Zeitraum von 15 Jahren

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Uwe Joosten - Marienhospital Osnabrück, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Osnabrück, Germany
  • Robert Robert Schober - Marienhospital Osnabrück, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Osnabrück, Germany
  • Thomas Kusmenkov - Marienhospital Osnabrück, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Osnabrück, Germany
  • Julius Albert - Marienhospital Osnabrück, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Osnabrück, Germany
  • Ali Issa - Marienhospital Osnabrück, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Osnabrück, Germany
  • Georg Georg Becker - Marienhospital Osnabrück, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Osnabrück, Germany
  • Christian Grüning - Marienhospital Osnabrück, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Osnabrück, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Leipzig, 12.-14.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dgh73

doi: 10.3205/23dgh73, urn:nbn:de:0183-23dgh733

Veröffentlicht: 13. Oktober 2023

© 2023 Joosten et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Total-Endoprothese am Daumensattelgelenk (DSG-TEP) stellt eine zunehmend beachtete und nach wie vor kontrovers diskutierte Alternative zum Standardverfahren der Resektionsarthroplastik bei Rhizarthrose dar. Wir präsentieren die nach unserer Kenntnis bisher größte publizierte Anzahl von Implantationen über einen Zeitraum von 15 Jahren.

Methodik: Zwischen 2008 und 2022 sind alle Patienten, denen eine DSG-TEP (Carpo-Fit®; Implantcat) bei symptomatischer Rhizarthrose implantiert wurde, konsekutiv in die Studie aufgenommen worden. Präoperativ und in regelmäßigen postoperativen Intervallen von zunächst 6 und 12 Monaten, sowie anschließend alle 5 Jahre wurden die Patienten systematisch untersucht. Folgende Parameter wurden dabei erhoben: Beweglichkeit, Kraft bei Grob- und Feingriff, DASH-Score VAS-Score und globaler Zufriedenheits-Score. Eine radiologische Untersuchung wurde prä- und postoperativ, sowie nach 12 Monaten regelhaft durchgeführt. Zudem wurden die unmittelbaren und späten postoperativen Komplikationen erfasst, insbesondere wurden die Überlebensraten der Prothesen ermittelt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im gesamten Zeitraum wurden 560 Implantationen bei 474 Patienten vorgenommen und in die Studie eingeschlossen. Davon waren 231 länger als 10 Jahre implantiert. Insgesamt konnten 173 Patienten mit 201 Implantaten vollständig nachuntersucht werden (Drop-out: 12,9%).

Die Überlebensrate der Prothese betrug im gesamten Zeitraum von 15 Jahren 95,6%.

Der Bewegungsumfang am operierten Daumen stieg in allen Richtungen postoperativ signifikant an (p<0,01). Die grobe Kraft (+308%) sowie die Kraftentwicklung beim Feingriff (+288%) verhielt sich gleichsinnig. Der DASH-Score fiel von präoperativ 47,7 Punkten auf 10,8 Punkte nach 6 Monaten und blieb dann konstant (p<0,01). Der VAS-Score verbesserte sich signifikant von 7,8 auf 1,0. Nach 6 Monaten hatten 90,7% ihr ursprüngliches Aktivitätslevel wieder erreicht.

Die Implantation einer DSG-TEP bei symptomatischer Rhizarthrose zeigte in unserer Studie eine schnelle, nachhaltige und überzeugende Restitution der Gelenkfunktion. Mit der von uns verwendeten DSG-TEP können die Probleme früherer Modelle, insbesondere die Rate von Pfannenlockerungen, erheblich minimiert werden. Die positiven Ergebnisse dieses Verfahrens lassen vermuten, dass die DSG-TEP künftig einen anderen Stellenwert als Alternative zum Standard der Resektionsarthroplastik bei der Behandlung der Rhizarthrose einnehmen kann.