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63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

12. bis 14. Oktober 2023, Leipzig

DSG-Endoprothetik – Möglichkeiten der intraoperativen Pfannenrevision

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Benjamin Panzram - Klinik für Orthopädie, Heidelberg, Germany
  • Pia-Elena Frey - Klinik für Orthopädie, Heidelberg, Germany
  • Sebastian Jäger - Klinik für Orthopädie, Heidelberg, Germany
  • Leila Harhaus - Klinik für Orthopädie, Heidelberg, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Leipzig, 12.-14.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dgh74

doi: 10.3205/23dgh74, urn:nbn:de:0183-23dgh746

Veröffentlicht: 13. Oktober 2023

© 2023 Panzram et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die neuste Generation an DSG-Prothesen mit duo-mobilem Design führen im kurz- und mittelfristigen Follow-up zu sehr guten funktionellen Ergebnissen bei verminderter Lockerungs- bzw. Luxationsrate.

Biomechanische Untersuchungen haben gezeigt, dass die zentrale Platzierung der Pfanne und die parallele Ausrichtung der Pfanneneingangsebene zur proximalen Gelenkfläche des Trapeziums (PAST) sowohl für die Pfannenstabilität als auch für die Luxationsprävention entscheidend sind. Trotz korrekter Positionierung des Führungsdrahtes kann es zu einer Fehlplatzierung bzw. Verkippung der Pfanne kommen mit Notwendigkeit der intraoperativen Revision.

Methodik: Wir haben die vorhandenen Pfannenmodelle (sphärisch und konisch) in den entsprechenden Größen (Größe 9 und 10) in einen CAD-Datensatz (Computer-aided-Design) überführt. Je nach intraoperativer Komplikation der Pfanne (z.B. Verkippung, Fehlplatzierung) wurden die Revisionsmöglichkeiten, welche sich aus den verschiedenen Kombinationen der unterschiedlichen Pfannentypen und -größen ergeben, nachgestellt und entsprechend der resultierenden Defektflächen sowie knöchernen Kontaktflächen analysiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei sonst optimaler Pfannenpositionierung kann eine konische Pfanne der Größe 9 mit einer sphärischen Pfanne derselben Größe weiterhin press-fit verankert werden. Vice versa scheint dies nicht möglich und somit sollte auf die nächstgrößere Pfanne gewechselt werden. Bei Verkippung der konischen Pfanne Größe 9 von 20° erscheint die beste Revisionsoption, unter Erhalt der apikalen Sklerosezone und somit auch der Verklemmung der Pfanne, die Implantation einer sphärischen Pfanne der Größe 10. Auch ein Tiefersetzen der Pfanne wäre in diesem Fall möglich, allerdings mit dem Resultat einer rein spongiösen Verankerung. Hier zeigt die konische Pfanne der Größe 10 die größte Knochenkontaktfläche.

Bei der Fehlplatzierung einer sphärischen oder konischen Pfanne der Größe 9 in dorso-palmarer oder radio-ulnarer Ausrichtung des Trapeziums sollte eine Korrektur der Platzierung mittels der nächstgrößeren Pfanne erfolgen sowie eine Spongiosaauffüllung des Defektes. Wobei sich das Defektvolumen in allen Kombinationsmöglichkeiten mit der sphärischen Pfanne Größe 10 am kleinsten gezeigt hat.

Die intraoperativen Pfannenrevision ist abhängig von der aufgetretenen Komplikation und dem verwendeten Pfannenmodel. Revisionsoptionen, die anhand computerbasierter Messungen forteilhaft erscheinen, müssen im anatomischen Präparat verifiziert werden.