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Antiglaukomatöse Kataraktoperation – Fakt oder Mythos?
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Veröffentlicht: | 9. März 2011 |
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Fragestellung: Die These der antiglaukomatösen Kataraktoperation bei Offenwinkelglaukom basiert auf der Augeninnendruck(IOD)messung mittels Goldmann-Applanationstonometer (GAT). Da auch pseudophake Glaukomaugen bei niedrigen IOD-Werten (GAT<12 mmHg) eine Glaukomprogression aufwiesen, soll die GAT-Messung mittels Dynamischer Contour-Tonometrie (DCT) evaluieret werden.
Methodik: Prospektive Studie bei 50 Patienten (Alter 72,3±9,2 Jahre) mit unilateraler Phakoemulsifikation und Implantation einer intrakapsulären Intraokularlinse. Mit GAT und DCT wurde der IOD 1 Tag prä- & 1–2 Tage postoperativ ermittelt. Biometrie: SL-OCT zur Vorderkammertiefe(VKT)-Messung und Hornhautdicke (CCT) zur Korrektur nach der Dresdner CCT-IOD-Tabelle.
Ergebnisse: Der präoperative IOD betrug mit GAT 17,4±4,4 mmHg und mit DCT 16,6±2,9 mmHg. Nach der Katarakt-OP sanken die IOD-Werte auf 16,4±6,5 mmHg mittels GAT im Gegensatz zur DCT mit 17,1±4,1 mmHg. Die Differenz von GAT minus DCT wurde als ∆IOP definiert: ∆IOPpräoperativ =+0,75±2,69 mmHg versus ∆IOPpostoperativ =–0,70±3,76 mmHg (p=0,0011).
Schlussfolgerungen: Nach einer Kataraktoperation bei Augen mit offenem Kammerwinkel werden die IOD-Werte mittels GAT unterschätzt und sollten mit DCT objektiviert werden.