Artikel
Makulaödem nach Katarakt-Operation – Ist eine subkonjunktivale Triamcinolon-Eingabe eine sinnvolle Therapieoption?
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 22. Februar 2018 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Eine mögliche Komplikation nach Katarakt-Operation ist das Auftreten eines zystoiden Makulaödems (CMÖ) mit einhergehender Visusreduktion. Eine evidenz-basierte Standard-Therapie oder eine Leitlinien-Empfehlung zur Behandlung eines CMÖs nach Katarakt-Operation existieren bisher nicht. Als eine mögliche Therapie wird die subkonjunktivale Eingabe eines Triamcinolon-Depots beschrieben. Wir haben die so bei uns behandelten Patienten systematisch nachuntersucht.
Methoden: In die retrospektive Studie wurden 15 Augen von 14 Patienten eingeschlossen (8 Männer und 6 Frauen im Alter von 60 bis 82 Jahren). Wir eruierten mögliche präoperative Risikofaktoren und bewerteten den Visusverlauf sowie die Veränderung des CMÖs anhand von OCT(optische Kohärenztomografie)-Aufnahmen nach Triamcinolon-Eingabe. Außerdem wurden die aufgetretenen Komplikationen ausgewertet.
Ergebnisse: Das CMÖ trat 3-8 Wochen nach Katarakt-Operation auf. Bei 3 Patienten war ein Diabetes mellitus bekannt, 2 Patienten waren mit lokalen Prostaglandin-Derivaten vorbehandelt und 3 Augen waren bereits vor der Katarakt-Operation voroperiert. Nach Triamcinolon-Eingabe sahen wir in 14 Augen innerhalb von 3 Wochen einen Visusanstieg auf das ursprüngliche Niveau vor CMÖ-Entwicklung bei gleichzeitiger Retina-Dicken-Reduktion um 122µm (Median). Bei 4 Augen kam es bereits innerhalb der ersten 7 Tage nach Triamcinolon-Applikaton zur CMÖ-Resorption, bei einem Auge persistierte das CMÖ auch noch nach 4 Wochen. Als Komplikationen traten ein Hyposphagma und in 4 Augen ein Augeninnendruckanstieg, den wir als Steroid-Respons deuteten und der sich in allen Fällen mit Lokaltherapie regulieren ließ, auf.
Schlussfolgerungen: Eine subkonjunktivale Triamcinolon-Eingabe bei CMÖ nach Katarakt-Operation ist eine Therapiemöglichkeit, die einen schnellen Rückgang des Makulaödems und damit auch einen schnellen Visusanstieg bei gleichzeitig geringen Nebenwirkungen für die betroffenen Patienten ermöglicht.