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Untersuchungen zur Bauchwandperfusion während und nach abdomineller Dermolipektomie
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Veröffentlicht: | 27. September 2011 |
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Einleitung: Da Übergewicht und Fettleibigkeit in westlichen Zivilisationen ein zunehmendes Problem darstellen, werden sich in der nahen Zukunft mehr und mehr Menschen einer bariatrischen und im Anschluss daran einer post-bariatrischen Operation unterziehen. Obwohl die abdominelle Dermolipektomie nach massivem Gewichtsverlust mittlerweile zu einer Standardtechnik der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie geworden ist, sind deren Komplikationsraten immer noch hoch. Es werden viele Komplikationen wie Wundrandnekrosen oder sekundäre Wundheilungsstörungen beschrieben. Obwohl Ischämie und insuffiziente Mikroperfusion Auslösemechanismen für Wundheilungsstörungen darstellen, ist wenig über die regionalen Durchblutungsmuster vor und nach abdomineller Dermolipektomie bekannt. Diese Studie hat zum Ziel die Perfusion des abdominellen Gewebes vor, während und nach der Operation zu messen.
Material und Methoden: Die Perfusion der Bauchwand bzw. des Bauchwandlappens wurde intraoperativ bei n=17 Patienten, welche sich nach massivem Gewichtsverlust einer abdominellen Dermolipektomie unterzogen, mittels kombinierter Laserdoppler- und Weißlichtspektroskopie-Sonde gemessen (O2C–Gerät, Firma Lea Medizintechnik, Giessen, Deutschland). Dazu wurden die Sauerstoffsättigung (SO2), der relative Hämoglobingehalt (rHB) und der kapilläre Blutfluss (BF) vor der Operation (I), nach der Resektion der Fettschürze und kranialer Mobilisation (II) und nach Wundverschluss (III) unter standardisierten Bedingungen gemessen.
Ergebnisse: Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass derjenige Teil des abdominellen Gewebes, welcher typischerweise durch die Operation entfernt wird, präoperativ die geringste Sauerstoffsättigung aufweist. Des Weiteren zeigen die Ergebnisse, dass der zuvor gut oxygenierte mediane Anteil des Fettgewebes des kranialen Wundrandes nach Mobilisation und auch anschließender Wundnaht signifikant in der Sauerstoffsättigung abfällt. Im Gegensatz dazu steigt die Sauerstoffsättigung des medianen Gewebes des kaudalen Wundrandes nach Dermolipektomie und Wundnaht an.
Schlussfolgerung: Diese Daten unterstreichen die Notwendigkeit, die Menge des durch abdominelle Dermolipektomie zu entfernende Gewebes kritisch zu beurteilen, da die Mikroperfusion einerseits durch die Durchtrennung versorgender Blutgefäße, als auch durch die postoperative Spannung der Bauchwand beeinträchtigt wird. Weiterhin zeigen die Daten dieser Studie, dass sich die Perfusion der verschiedenen Bereiche der Bauchwand nicht nur im Vergleich von prä- und postoperativ verändert (I vs. III), sondern auch intraoperativ (II) während der verschiedenen Stufen der Operation eine Dynamik aufweist.