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Monozentrische Verlaufsuntersuchung von 135 Patienten mit lokal rezidiviertem Weichteilsarkom
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Veröffentlicht: | 10. September 2013 |
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Fragestellung: Weichteilsarkome sind bösartige Tumore mesenchymalen Ursprungs, die insgesamt 1% aller malignen Erkrankungen ausmachen. Die Behandlung rezidivierter Weichteilsarkome geht oftmals mit belastenden operativen Eingriffen einher bei zumeist unklaren Erfolgsaussichten. Ziel dieser Studie war es die Überlebensraten der verschiedenen Entitäten und mögliche Prognosefaktoren zu bestimmen.
Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Studie an 135 Patienten, die zwischen 1990 und 2007 erstmals aufgrund eines Lokalrezidivs in unserer Klinik behandelt wurden. Der mediane Follow-up betrug 5,7 Jahre (Range: 0,3 bis 22,3 Jahre) nach dem Erstrezidiv. Als potentiell mögliche Prognosefaktoren wurden Tumorentität, Tumorgrading, Alter, Geschlecht, Anzahl der Rezidive, rezidivfreies Intervall, Lokalisation, Resektionsstatus, Chemotherapie und Bestrahlung mittels Überlebenszeitanalysen (log-rank-test, Kaplan-Meier-Methode) untersucht.
Ergebnisse: Das mittlere Alter der Patienten bei Diagnose des Primärtumors lag bei 55,9 Jahren und die mediane Zeit bis zum Auftreten des ersten lokalen Rezidivs betrug 15,7 Monate (95%-KI: 10,9-20,0). 54 der 135 Patienten entwickelten im Verlauf Fernmetastasen und die Anzahl der Rezidive reichte von 1 bis 29. Die Postrezidiv-Überlebensraten nach 5 Jahren waren beim Fibrosarkom mit 25,0% (p=0,047) und beim Synovialzellsarkom mit 28,6% (p=0,047) signifikant geringer als bei den anderen Entitäten mit 53,1% (95%-KI: 44,3-61,2). Für das Myxofibrosarkom wurde mit 100% die höchste Postrezidiv-Überlebensrate nach 5 Jahren ermittelt (p=0,015). Bei Auftreten des Erstrezidivs innerhalb von 2 Jahren nach Diagnose des Primärtumors war die 5-Jahres-Postrezidiv-Überlebensrate mit 45,2% geringer im Vergleich zu einem späteren Auftreten nach 2 Jahren mit 68,1% (p=0,042). Zudem gingen die simultane Diagnose von Erstrezidiv und Fernmetastasierung sowie der Befall des Körperstammes mit einem signifikant schlechterem Überleben einher. Das 5-Jahres-Postrezidiv-Überleben wurde durch eine R0-Resektion im Krankheitsverlauf (R0:52,9% vs Non-R0: 56,1%; p=0,2) oder in der letztmalig durchgeführten operativen Therapie (R0: 56,2% vs. Non-R0: 50,8; p=0,059) nicht signifikant verändert.
Schlussfolgerungen: Rezidivierte Fibrosarkome und Synovialzellsarkome gingen mit einem schlechteren Überleben einher, während die Überlebensraten bei rezidivierten Myofibrosarkomen günstiger ausfielen. Der Resektionsstatus beim letzten Rezidiv beeinflusste das Gesamtüberleben nicht. Eine Verbesserung des Gesamtüberlebens durch eine radikale operative Vorgehensweise konnte somit in dieser Studie nicht bestätigt werden.