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Therapie rezidivierender Keloide der Ohrmuschel und des Ohrläppchens
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Veröffentlicht: | 10. September 2013 |
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Einleitung: Keloide der Ohrmuschel und des Ohrläppchens können sich nach Anlage von Ohrsteckern oder nach Ohrmuschelplastiken entwickeln. Sie sind insgesamt eher selten, wobei jedoch ethnische Unterschiede existieren. Aufgrund ihrer exponierten Lokalisation im Gesichtsbereich und der relativen hohen Rezidivrate nach solitärer Entfernung stellen diese bindegewebigen Gewebswucherungen eine therapeutische Herausforderung dar. Wir stellen hier die Technik und Resultate vor, mit der wir an der HNO-Klinik der Karl-Hansen-Klinik in Bad Lippspringe seit 2010 Keloide am Ohr mit gutem Erfolg behandeln.
Methodik: Die Keloid-Resektion erfolgt unter Mitnahme des betroffen Hautareals, wobei der Hautschnitt kaltschneidend mittels Skalpell durchgeführt wird. Insbesondere müssen dabei die epithelialisierten Stichkanäle rückhaltlos exzidiert werden. Die anschließende Resektion der Bindegewebswucherungen führen wir mit einer dünnen Nadel in Radiofrequenztechnik durch. Abschließend wird der Gewebsdefekt mit einem zuvor aus der Leistenbeuge gewonnenem Vollhauttransplantat gedeckt. Zur Prävention von Keloidbildung im Bereich der Transplantatentnahmestelle verwenden wir Silikonpflaster (z.B.: Scarban®). Nach Abschluss der primären Wundheilung erhalten die Patienten / -innen speziell an die Ohrmuschel angepasste Keloidschienen aus Kunststoff, welche mit entsprechender Gewebskompression mehrere Stunden täglich für 24 Monate getragen werden sollten. Bei Bedarf kann die zusätzliche Injektion von Triamcinolon in einem Mindestabstand von 4 Wochen erfolgen. Bislang haben wir drei Patientinnen ( Alter: 19–33 J., Alterdurchschnitt: 24,3 J ) seit 2010 mit dieser Methode erfolgreich therapiert. In allen Fällen waren Ohrstecker ursächlich für die Keloidbildung.
Ergebnisse: Primäres Ziel ist die komplette Resektion der Bindegewebswucherungen und die Prävention von lokalen Keloid-Rezidiven einhergehend mit dem Erreichen eines guten ästhetischen Ergebnisses. Bei den mit dieser Methode bei uns behandelten Patientinnen konnten auf diese Weise die Keloide erfolgreich therapiert werden.
Zusammenfassung: Unsere Beobachtungen über einen Zeitraum von mehr als drei Jahren mit diesem Verfahren zeigen bislang erfreuliche Ergebnisse. Diese multimodale Therapie ist allerdings für den Patienten langwierig und erfordert eine hohe Motivation.