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Defektdeckung am Unterschenkel durch die Suralis-Lappenplastik: Eine klinische Nachuntersuchung
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Veröffentlicht: | 16. August 2017 |
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Einleitung: Defektdeckungen an der unteren Extremität stellen nach wie vor eine Herausforderung für die Chirurgie dar. Auch wenn freie Lappenplastiken mit mikrovaskulärer Anastomosierung zunehmend an Bedeutung gewinnen, gibt es zahlreiche Indikationen für lokale Lappenplastiken. Eine bewährte und zuverlässige Methode ist die distal gefäßgestielte Suralis-Lappenplastik. Diese kann für die Deckung von Wunden bis zu einer Größe von 10 cm x 15 cm in den Bereichen der Malleolen sowie der Ferse und des Fußrückens zum Einsatz kommen. Voraussetzung ist eine ausreichende Gefäßversorgung über die A. fibularis, die über ein Perforatorgefäß den Lappen retrograd versorgt.
Material und Methoden: Es wurden im Zeitraum Mai 2012 bis Januar 2015 an der Universitätsklinik Leipzig 19 Patienten mit einer Suralis-Lappenplastik versorgt. Bei zwölf Patienten konnte eine standardisierte Nachuntersuchung und Fotodokumentation erfolgen. Per retrospektiver Datenanalyse wurden die ärztliche Dokumentation der stationären und ambulanten Therapie ausgewertet. Neben der Patientenzufriedenheit, der Schmerzhaftigkeit und den Mobilitätsgraden wurden das chirurgische Ergebnis, bestehende Begleiterkrankungen und die Komplikationsrate erfasst.
Ergebnisse: Zwei Drittel der nachuntersuchten Patienten, die mit einer Suralis-Lappenplastik versorgt wurden, gab eine Zufriedenheit mit dem Gesamt- und dem funktionellen Ergebnisan.Ein Revisionseingriff musste in47 Prozent der Fälle erfolgen, in 16 Prozent der Fällewurde eine Amputation notwendig. Die Wahrscheinlichkeit, einen Revisionseingriff durchführen zu müssen, erhöhte sich durch das Vorhandensein von Begleiterkrankungen, Übergewicht und einer positiven Raucheranamnese.
Einen nicht zu vernachlässigenden Nachteil stellt der Hebedefekt an der Wade dar. Die Patientenzufriedenheitkann durch Sensibilitätsdefizite, neuromartige Schmerzen, Wundheilungsstörungen und Konturunregelmäßigkeiten negativ beeinflusst werden.
Schlussfolgerung: Wir konnten zeigen, dass die Defektdeckung mittels gefäßgestielter Suralis-Lappenplastik eine zuverlässige Alternative zu den zunehmend angewandten freien Lappenplastiken darstellen kann. Insbesondere ältere und morbidere Patienten profitieren von der vergleichsweise kürzeren OP-Dauer. Zudem muss keine besondere technische Ausstattung wie beispielsweise ein OP-Mikroskop vorgehalten werden und der Eingriff kann auch von nicht mikrochirugisch erfahrenen Kollegen durchgeführt werden.