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Die Blockierung von GDF8 (Myostatin) erhöht die osteogene Differenzierung und Proliferation
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Veröffentlicht: | 16. August 2017 |
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Einleitung: Erkrankungen wie Diabetes mellitus können zu Knochenheilungsstörungen führen. Die epidemiologische Komponente des Diabetes kombiniert mit den derzeitig insuffizienten Therapiemöglichkeiten bei assoziierten Knochenheilungserkrankungen verlangt nach adäquaten Behandlungsmethoden. Bei bestehender Beeinträchtigung der Knochenregeneration, osteogenen Differenzierung und Proliferation im diabetischen Knochen, zeigen rezente Studien eine unterschätzte Rolle des GDF8 (Myostatin) im Knochenmetabolismus.
Unser Ziel ist es, die Rolle des GDF8 als negativen Regulator der osteogenen Differenzierung, Proliferation und Knochenregeneration auszumachen.
Methoden: Es wurde ein tibiales Defektmodell in diabetischen- (Leprdb-/-) und Wildtypmäusen herangezogen.
In weiterer Folge wurde der GDF8-Inhibitor Follistatin in die tibialen Knochendefekte der diabetischen Mäuse appliziert. Durch Histologie, Immunhistochemie und QRT-PCR wurden Osteogenese, Differenzierung und Proliferation in den tibialen Defekten analysiert.
Resultate: Die Applikation von Follistatin zeigte eine deutliche Verbesserung der diabetischen Knochenregeneration verglichen mit der Kontrollgruppe (diabetische Tiere ohne Behandlung). Die Immunhistochemie zeigte eine deutlich verbesserte Proliferation und osteogene Differenzierung in Follistatin behandelten diabetischen Tieren im Vergleich zur Kontrollgruppe.
Diskussion: GDF8, ein bisher in der Muskelforschung angesiedelter Wachstumsfaktor scheint eine wichtige Rolle im Knochenmetabolismus zu spielen. In Diabetes mellitus zeigt sich eine Überexpression des GDF8. Antagonisierung des GDF8 führt in diabetischen Tieren zu einer vollständigen Reversibilität der diabetischen Knochenheilungsstörung und stellt eine vielversprechende Therapieoption dar.